Aus dem Rathaus Rastatt

„Jüdisches Leben in Rastatt“ – „Mit Gertrud Nachmann starb dieses Jahr die letzte Zeitzeugin“ – Vortrag am 27. Oktober

„Jüdisches Leben in Rastatt“ – „Mit Gertrud Nachmann starb dieses Jahr die letzte Zeitzeugin“ – Vortrag am 27. Oktober
Rosi, Edith und Gertrud Nachmann in Verkleidung anlässlich des Purim-Festes in den 1920er Jahren. Foto: Stadtarchiv Rastatt

Rastatt, 22.10.2022, Bericht: Rathaus Im vergangenen Jahr wurde 1700 Jahre jüdisches Leben in Deutschland mit einen Festjahr begangen.

Anlass war ein Dekret des Kaisers Konstantin aus dem Jahr 321 das bezeugt, dass Juden in den gesellschaftlichen Strukturen und im städtischen Leben Kölns und anderer Gemeinden eine bedeutende Rolle spielten. Auch in Rastatt waren Veranstaltungen anlässlich dieses Jubiläums geplant, von denen viele aber wegen der Corona-Pandemie nicht stattfinden konnten. Nachgeholt wird nun am Donnerstag, 27. Oktober, der Vortrag «Jüdisches Leben in Rastatt. Biografische Skizzen aus drei Jahrhunderten» um 18 Uhr im Stadtmuseum Rastatt.

Wenn auch in Rastatt die jüdische Spuren nicht bis in Mittelalter zurückreichen, so besitzt die Stadt doch eine reiche jüdische Geschichte. Der Vortrag des Stadtarchivars Oliver Fieg nimmt deren Grundzüge über mehrere Jahrhunderte in Blick und versucht Entwicklungslinien herauszuarbeiten. Im Mittelpunkt stehen dabei die hier lebenden Menschen, die das jüdische Leben in ihrer Zeit geprägt haben. Ein besonderes Augenmerk wird dabei auf die Frauen geworfen, die in solchen Betrachtungen häufig nur als Mütter oder Ehefrauen Erwähnung finden. Rastatt bietet hierzu mit Henriette Kuhn und ihrer Tochter Hedda zwei spannende Persönlichkeiten.

 

Mit Gertrud Nachmann starb dieses Jahr die letzte Zeitzeugin, die das Leben der jüdischen Gemeinde Rastatts vor der Schoah noch aus eigener Anschauung in den USA kannte.


Zurück zur Startseite und zu den weiteren aktuellen Meldungen.