Zum 175. Todestag von Frédéric Chopin

Kommentar der Wahl-Baden-Badenerin Pauline Viardot – „Alle Damen der höheren Gesellschaft fühlten sich verpflichtet in seinem Sterbezimmer in Ohnmacht zu fallen“

Kommentar der Wahl-Baden-Badenerin Pauline Viardot – „Alle Damen der höheren Gesellschaft fühlten sich verpflichtet in seinem Sterbezimmer in Ohnmacht zu fallen“
Eine Matinée in der Villa Viardot in Baden-Baden 1865. Bild: Ludwig Bietsch/Klitzsch & Rochlitzer, Public domain, via Wikimedia Commons

Baden-Baden, 18.10.2024, Bericht: Redaktion Gestern vor 175 Jahren starb Frédéric Chopin, was in ganz Europa große Anteilnahme auslöste. Baden-Baden war gerade auf dem Weg, zur bedeutenden Stadt der europäischen Kulturszene aufzusteigen.

Noch war die große Sängerin Pauline Viardot mit ihrer Familie nicht nach Baden-Baden gezogen. In Paris wurde die damals gerade 27 Jahre alte Sängerin von den Zeitungen zum Tod von Chopin zitiert: «Alle Damen der höheren Gesellschaft fühlten sich verpflichtet in seinem Sterbezimmer in Ohnmacht zu fallen.» Von den Seilschaften der politischen und kulturellen Eliten ließ sich Pauline Viardot nie einnehmen, mit viel erheitertem Scharfsinn spottete sie auch später in Baden-Baden über die verschworene und in Wirklichkeit wenig couragierten Männergesellschaften. Dies brachte ihr auch den Respekt vieler Mächtigen und berühmten Männer ein, die allein oft wegen der Nähe zu Pauline Viardot nach Baden-Baden reisten. Auch der spätere eiserne Kanzler Otto von Bismarck suchte die Nähe der scharfsinnigen, niemals opportunistischen Künstlerin.

 

1863 war Pauline Viardot mit ihrem Mann und ihren Kindern nach Baden-Baden gezogen. Zu ihrer Villa gehörte ein Gartentheater und eine Kunst- und Vortragshalle. Dort fand die Konversation statt, die das gesellschaftliche und politische Baden-Baden maßgeblich prägte.




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