Stuttgart/Karlsruhe, 03.03.2023, Bericht: Redaktion Zum Tod von Professor Peter Weibel erklärt Ministerpräsident Winfried Kretschmann, dass der ZKM-Vorstand alles in einem gewesen sei. «Künstler, Pionier, Rebell, Forscher, Medientheoretiker, Kurator, Professor, Kunstmanager, Visionär – ein modernes Universalgenie».

Peter Weibel war seit 1999 der Nachfolger des Gründungsdirektors Heinrich Klotz des Zentrum für Kunst und Medien, ZKM. Das ZKM bezieht seither die Künste auf die digitalen Techniken. Peter Weibel ist nach kurzer, schwerer Krankheit am Mittwoch in Karlsruhe verstorben. Das Land trauert um den künstlerisch-wissenschaftlichen Vorstand des Zentrums für Kunst und Medien, heißt es aus Stuttgart. Initiator des ZKM war der ehemalige Ministerpräsident Lothar Späth, der Heinrich Klotz aus Frankfurt nach Karlsruhe geholt hatte. Zu dieser Zeit bestand eine enge Verbindung des ZKM nach Baden-Baden, der ZKM-Gründungsdirektor war auch Mitgründer des Baden-Badener Fördervereins Coeur de l‘Europe.

Das Statement von Ministerpräsident Winfried Kretschmann zum Tod von Peter Weibel: «Peter Weibel war alles in einem: Künstler, Pionier, Rebell, Forscher, Medientheoretiker, Kurator, Professor, Kunstmanager, Visionär – ein modernes Universalgenie. Er hat die Grenzen zwischen Kunst, Wissenschaft und Technik aufgehoben. In seinem Wirken und Wirbeln hat Weibel das ZKM nicht nur an die Weltspitze der Museen geführt, sondern das Museum selbst zum Co-Produzenten von Kunst gemacht. Weibel hat Kunst nicht ausgestellt, sondern angestellt, die Perspektiven geweitet, und Gewissheiten über Bord geschmissen. Weibel war im ursprünglichsten Sinne Avantgarde: immer schon da, wo der Rest erst hinwollte. Er hat Kunst als soziale Praxis gelebt und sie immer auch als Absage an die Bestätigung des Bekannten verstanden. Peter Weibel hat für den Kunststandort Baden-Württemberg eine Ära geprägt und unser Land als weltweit geschätzter und viel beachteter Botschafter vertreten. Wir sind ihm zu großem Dank verpflichtet.»

«Peter Weibel war eine der prägenden Figuren des künstlerischen und intellektuellen Lebens der Gegenwart mit weltweiter Ausstrahlung. Er stand für Innovation und Mut und hatte auch jetzt noch viele Ideen und Pläne für seine ‚postinstitutionelle Phase‘, wie er sie genannt hat – es ist unvorstellbar, dass er diese nun nicht mehr umsetzen kann», sagte die Ministerin für Wissenschaft, Forschung und Kunst Petra Olschowski.

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