Spätromantisches Oktett von George Enescu

Musiker aus Finnland und der Schweiz im Festspielhaus - Gringolts Quartett und META4 in Sonntagsmatinee im Festspielhaus

Musiker aus Finnland und der Schweiz im Festspielhaus - Gringolts Quartett und META4 in Sonntagsmatinee im Festspielhaus
Das Schweizer Gringolts Quartett und das finnische Ensemble META4 kommen mit einem gemeinsamen Konzert nach Baden-Baden. Foto: Tomasz Trzebiatowski

Baden-Baden, 15.01.2019, Bericht: Festspielhaus Das Schweizer Gringolts Quartett und das finnische Ensemble META4 kommen mit einem gemeinsamen Konzert nach Baden-Baden. Mit dem spätromantischen Oktett von George Enescu präsentieren sie am Sonntag, 27. Januar 2019, 11 Uhr gemeinsam eines der bedeutendsten Werke für Streicher.

Das in Zürich beheimatete Gringolts Quartett wurde 2008 vom russischen Geiger Ilya Gringolts, der armenischen Geigerin Anahit Kurtikayan, der rumänischen Bratschistin Silvia Simionescu und dem deutschen Cellisten Claudius Herrmann gegründet. Die vier Musiker zeichnen sich durch ihre Leidenschaft für das Streichquartettspiel aus, das sie auf seltenen italienischen Instrumenten präsentieren. Ilya Gringolts spielt eine Giuseppe Guarneri «del Gesù» Violine von 1742/43, Anahit Kurtikyan eine Camillo Camilli Geige von 1733, Silvia Simionescu spielt auf einer Jacobus Januarius Bratsche von 1660 und Claudius Herrmann auf einem Maggini Cello ebenfalls von 1660. Neben klassischem Repertoire widmen sie sich auch regelmäßig zeitgenössischen Werken. Sein Debüt am Festspielhaus hatte das Quartett 2017 im Rahmen der Brahms-Tage.

Das finnische Ensemble META4 wurde 2001 gegründet und zählt zu den international erfolgreichsten Streichquartetten. Bereits 2004 wurde es mit dem Ersten Preis des Internationalen Schostakowitsch-Quartettwettbewerbs in Moskau ausgezeichnet, kurze Zeit später gefolgt vom Ersten Preis beim Internationalen Joseph Haydn Kammermusik Wettbewerb in Wien. Den Geiger Antti Tikkanen, die Geigerin Minna Pensola, den Bratschisten Atte Kilpeläinen und den Cellisten Tomas Djupsjöbacka verbindet ihre künstlerische Offenheit und ihre Neugier auf verschiedenstes Repertoire. Die Musiker studierten alle bei Hatto Beyerle und Johannes Meissl an der European Chamber Music Academy. Ein besonderes Highlight der aktuellen Saison sind die Oktett-Konzerte, die das Ensemble gemeinsam mit dem Gringolts Quartett auch im Festspielhaus präsentiert.

Joseph Haydns «Quintenquartett» d-Moll ist das zweite der neuen Violinquartette, die er 1797 schrieb, und das erst zwei Jahre später als op. 76/2 gedruckt wurde. Aufgrund des Themas des ersten Satzes, das aus fallenden Quinten besteht, erhielt es den Namen «Quintenquartett». Bezeichnend für die neuen Violinquartette, die letzte sechsteilige Streichquartett-Serie, ist die Tiefgründigkeit der Adagios, die sich auf die bedrückenden Erfahrungen Haydns mit den Revolutionskriegen zurückführen lassen. Diese Tiefgründigkeit lässt sich auch in den später entstandenen Messen «Paukenmesse» und «Nelsonmesse» wiederfinden.

An dieses erste Werk, das vom Gringolts Quartett präsentiert wird, schließt sich Jaakko Kuusistos «Play III» op. 21, gespielt von META4, an. Der finnische Komponist, dessen Bruder Pekka Kuusisto am 16. Februar 2019 den Zauber der Violine ins Festspielhaus bringen wird, ist in der Musikszene besonders auch als Geigenstar und Dirigent bekannt. Er orientiert sich an den Einflüssen der Romantik, weshalb neben Klaviersonaten auch die Quartettreihe «Play» zu seinen Kompositionen zählt. In seinen Werken überwiegen einfache tonale Verbindungen und minimalistische repetitive Muster, die jedoch überraschende Umbrüche beinhalten und das Leichte und Ornamentale mit feiner Emotionalität zum Ausdruck bringen.

Im Anschluss stellen die beiden Quartette gemeinsam eines der bedeutendsten Werke für Streicher vor − das spätromatische Oktett des rumänischen Komponisten George Enescu. Enescu gilt als einer der großen Geiger und originellsten Komponisten des 20. Jahrhunderts. In seinen Kompositionen lässt er Streicherklänge entstehen, die als visionär bezeichnet werden. Das im Festspielhaus präsentierte Oktett von 1900 gilt als Schlüsselwerk seines individuellen Stils. Es spiegelt das Paris der «Grands Boulevards» und der Weltausstellung wider, die die Neugier der Metropole symbolisieren.

Weitere Informationen und Tickets: www.festspielhaus.de. Persönliche Beratung und Reservierungen: Telefon 07221 / 30 13 101


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