Aus dem Landratsamt Rastatt
Portulak die Wunderpflanze „aus dem Landkreis Rastatt“ - Ein Unkraut das lecker schmeckt–Und mit dem heißen Sommer bestens klarkommt
Rastatt, 07.08.2019, Bericht: Landratsamt Viele heimische Pflanzen leiden unter der anhaltenden Sommerhitze. Europäischer Portulak, lateinisch: Portulaca oleracea, dagegen ist eine Pflanze, die von heißen trockenen Sommern profitiert.
«Vielleicht hat sich schon mancher gefragt, wo dieses Kraut - man möchte sagen Unkraut - denn so zahlreich herkommt. Ab Juni ist das niedrige, fleischige einjährige Pflänzchen auf Wegen, in Gärten, Äckern, Weinbergen und Pflasterfugen zu sehen. Ende Juli hat es bereits kleine gelbe Blüten», erklärt Hannelore Dütsch-Weiß von der Beratungsstelle für Obst- und Gartenbau im Landratsamt Rastatt. Es ist weltweit, vornehmlich in tropischen und subtropischen Gebieten verbreitet. Auch in wärmeren Regionen in Deutschland wächst es mittlerweile häufig.
Portulak keimt am besten bei Temperaturen über 25 Grad Celsius und kommt dank raffinierter Eigenschaften mit wenig Wasser aus. «Wer die Pflanze schon kennengelernt hat, hat sicher die Erfahrung gemacht, dass es nach dem Ausreißen selbst in praller Sonne Tage dauert, bis sie wirklich vertrocknet», erklärt die Obst- und Gartenbauberaterin.
Diese Überlebensfähigkeit hat verschiedene Ursachen. Da sind zum einen die fleischigen Blätter, die Wasser speichern und wenig verdunsten. Außerdem kann die Pflanze nachts ihre Spalten öffnen, um CO2 aufzunehmen. Kohlendioxid wird dann in der Pflanze gespeichert, bis es tagsüber mit Sonnenlicht und Wasser verarbeitet wird und das Wachsen ermöglicht. Bei Sonne und Hitze braucht die Pflanze nicht zu «atmen», da sie ja bereits CO2 gespeichert hat. Also bleiben die Spaltöffnungen zu und kein Wasser geht verloren. «Wenn es heiß ist, ist das sehr effektiv.»
Viele unserer heimischen Pflanzen können kein Kohlendioxid speichern und müssen deshalb bei großer Hitze das Wachstum verlangsamen oder ganz einstellen. «Unter diesen Umständen ist der Portulak gegenüber unseren Gemüsekulturen sehr konkurrenzstark», betont Dütsch-Weiß. Darüber hinaus kann man diese Pflanze auch gut essen. Sie hat wertvolle Inhaltsstoffe, vor allem gesunde Omega-3-Fettsäuren, Vitamin C, Mineralien und Spurenelemente. «Zuviel sollte man allerdings nicht auf einmal zu sich nehmen, denn Portulak enthält, wie Mangold und Spinat auch, Oxalsäure.» Der Geschmack ist würzig säuerlich. Lecker ist sie als Beigabe zu verschiedenen Salaten. Auch mit Frischkäse oder zu Butterbrot, kurz gedünstet oder in Öl angebraten als Gemüsebeilage schmeckt das Kräutchen gut.
Weitere Information: Landratsamt Rastatt, Beratungsstelle für Obst- und Gartenbau, Telefon 07222/381-4119 oder per E-Mail an Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein!.
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