Drohnen retten Rehkitze

Rehkitze werden totgemäht – Badische Jäger appellieren an Gemeinden, Landwirte und Privatleute

Rehkitze werden totgemäht – Badische Jäger appellieren an Gemeinden, Landwirte und Privatleute
Foto: Tim Messmer

Baden-Baden/Rastatt, 22.05.2023, Bericht: Redaktion Die Badischen Jäger konnten in diesem Jahr in Baden-Baden und im Landkreis Rastatt schon mehr als 40 Rehkitze vor den Mähdreschern retten.

Landwirte können ihre Wiesenflächen vor dem Mähen über ein eigens eingerichtetes Portal bei den Jägern melden, die dann mit einer Drohne statt mit der Flinte anrücken.

Die Mitteilung der Badischen Jäger im Wortlaut:

Nachdem die Wiesen weitgehend trocken sind, ist die Heuernte in vollem Gang. Immer mehr Wiesenbesitzer fangen an, auch kleine Wiesenstücke wie beispielsweise Streu-obstwiesen in Waldnähe zu mähen. Dabei werden immer wieder Kitze tot gemäht.

Die Setzzeit der Kitze ist in vollem Gang. Die Badischen Jäger sind derzeit mit ihren Drohnenteams täglich im Einsatz, um gemeldete Wiesenfläche nach den wenige Tage alten Rehkitzen abzusuchen. Stand heute konnten die Badischen Jäger schon über 40 Rehkitze im Landkreis Rastatt und im Stadtkreis Baden-Baden vor den Mähwerken retten. «Es ist immer wieder erstaunlich, wo die Geißen ihre Kitze setzen. Nicht selten direkt neben einem Weg oder auf Wiesen, die ganz in der Nähe von Häusern liegen. Man muss auf jeder Wiese, vor allem, wenn sie in Waldnähe liegt, mit Rehkitzen rechnen. Wer ein Kitz entdeckt, der sollte es nicht aufnehmen oder gar zum Tierheim bringen. Ganz sicher hält sich in der Nähe die Geiß auf, die das Kitz zum Schutz im hohen Gras zurückgelassen hat. Die kleinen Rehe sind noch zu klein, um mit ihrer Mutter zu laufen. Wir würden uns deshalb freuen, wenn die Mahd einer kleinen Wiese oder Streuobstwiese noch bis Anfang Juli warten könnte. Bis dahin sind viele der Kitze schon so groß, dass sie vor dem Balkenmäher oder dem Mulcher flüchten können», so der Kreisjägermeister Dr. Frank Schröder.

 

Schon heute, so Frank Schröder, könne festgehalten werden, dass die Zusammenarbeit zwischen Landwirten und Jägerschaft immer besser funktioniere. Mit einer weiteren, vierten Drohne arbeiten die ehrenamtlichen Helfer der Badischen Jäger Rastatt / Baden-Baden mit großem Einsatz. Die Landwirte melden die Wiesenfläche über ein eigens eingerichtetes Portal: www.badischejaeger.de

Hintergrund: Die sogenannte «Setzzeit» der Rehe dauert vom 1. April bis zum 15. Juli. Es sind vor allem Rehe, Wildschweine und Hasen, die in dieser Zeit möglichst nicht gestört werden sollten. Die Rehgeißen setzen bis zu drei Kitze auf Wiesen, um sie vor Fressfeinden zu schützen. In den ersten Lebenstagen besucht die Mutter ihre weitgehend geruchlosen Jungen bei Tageslicht ausschließlich zum Säugen. Die Ricken halten sich die meiste Zeit etwas abseits von ihren Jungtieren auf, um aus der Ferne auf den Nachwuchs aufzupassen.




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