Aus dem Rathaus Baden-Baden

Schulgeschichte des Baden-Badener Gymnasiums Hohenbaden Teil VIII – Die Ära von Meßmer und Ruf 1949 bis 1993

Schulgeschichte des Baden-Badener Gymnasiums Hohenbaden Teil VIII – Die Ära von Meßmer und Ruf 1949 bis 1993
Das Lehrerkollegium 1977. Links im Bild Schulleiter Egon Meßmer. Foto: Gymnasium Hohenbaden

Baden-Baden, 23.06.2023, Bericht: Rathaus Die Vortragsreihe zur Geschichte des Gymnasiums Hohenbaden geht in die nächste Runde. Nachdem die Historikerin Astrid Kuck im letzten Vortrag die Geschichte des Gymnasiums in der französischen Besatzungszeit behandelte, wendet sich der Historiker Mark Willock, Redakteur beim SWR und Vater eines Hohenbaden-Schülers, den Jahren zwischen 1949 und 1993 zu.

In diesen Jahren stellten die Herausforderungen von Bildungsexpansion und gesellschaftlichem Wandel zentrale Themen für die Schule dar. Der Vortrag ist am Donnerstag, 29. Juni, um 19 Uhr in der Aula des Gymnasiums Hohenbaden, Leo-Wohleb-Weg 1. Ab 18.30 Uhr kann eine kleine Ausstellung zu Archivalien besichtigt werden. Ehemalige Lehrer und Schüler des Hohenbaden, die während des Berichtszeitraums an der Schule tätig waren, sind eingeladen, diese Ausstellung mit eigenen Erinnerungsstücken zu bereichern.

Die Bundesrepublik ist erst wenige Monate alt, als Gustav Ruf zum Schuljahresbeginn im September 1949 die kommissarische Leitung des Gymnasiums Hohenbaden übernimmt. Bei der Verabschiedung von Rufs Nachfolger, Dr. Egon Meßmer, 44 Jahre später, ist Deutschland bereits seit drei Jahren wiedervereinigt. Die Amtszeiten der beiden Direktoren Gustav Ruf und Egon Meßmer, die diejenigen fast aller ihrer Vorgänger deutlich in den Schatten stellen, decken sich also fast passgenau mit der alten Bonner Republik und spiegeln viele der Entwicklungen der westdeutschen Zeitgeschichte wider.

 

Es sind Jahre politischer Stabilität und steigenden Wohlstands. Im Gegensatz zu ihren Vorgängern müssen sich Ruf und Meßmer nicht mit den unmittelbaren Folgen von Krieg, Wirtschaftskrisen oder Diktatur auseinandersetzen. Aber die viereinhalb Jahrzehnte nach 1949 stellen die Schule, ihre Leiter und das Lehrerkollegium trotzdem vor große Herausforderungen: Die Zukunft des humanistischen Gymnasiums ist in Zeiten großen technologischen Fortschritts unsicher, umstrittene Bildungsreformen verändern Klassenaufbau und Unterrichtsinhalte teilweise massiv, der gesellschaftliche Wandel der 1960er und 1970er Jahre hinterlässt auch im Schullalltag tiefe Spuren und aufgrund wachsender Schülerzahlen platzt das alte Schulgebäude aus allen Nähten.

Der Vortrag begibt sich auf eine Zeitreise von der frühen Nachkriegszeit bis in die jüngste Vergangenheit und zeigt anhand von selten gesehenem Bild- und Filmmaterial, wie sich die humanistische Lehranstalt der frühen Nachkriegsjahre in ein modernes Gymnasium verwandelte.




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