Ausstellungseröffnung "Selbst im Regen" am 14. Juli 2019

Staatsanwalt beschlagnahmte seine Bilder – Ausstellungseröffnung mit Josef Felix Müller Sonntag im Alten Dampfbad

Staatsanwalt beschlagnahmte seine Bilder – Ausstellungseröffnung mit Josef Felix Müller Sonntag im Alten Dampfbad
Josef Felix Müller wurde bekannt, als 1981 mit einem großen Polizeiaufgebot drei seiner großformatigen Bilder beschlagnahmt wurden. Fotos: PR

Baden-Baden, 10.07.2019, Bericht: Freunde junger Kunst Die Gesellschaft der Freunde junger Kunst lädt zur Ausstellungseröffnung Josef Felix Müller «Selbst im Regen» am 14. Juli 2019 um 11 Uhr in ihren Räumen im Alten Dampfbad ein.

Bekannt wurde der Schweizer Künstler, Jahrgang 1955, in den frühen 1980er Jahren. Der Staatsanwalt von Fribourg beschlagnahmte 1981 mit einem großen Polizeiaufgebot drei großformatige Bilder, die der Künstler für die Aus- stellung «FRI-ART» gemalt hatte. Dargestellt waren erregte Männergestalten bei rituellen Handlungen mit Tieren. Die Beschlagnahmung führte zu mehreren Prozessen gegen den Künstler zum Thema Kunstfreiheit bis zum Europäischen Gerichtshof in Strasbourg. Erst 1989 wurden die Bilder wieder an den Künstler ausgehändigt.

Ab 1982 machte sich Josef Felix Müller auch als Bildhauer einen Namen, 1985 gründete er den Vexer Verlag, in dem rund 150 Künstlerbücher, Editionen und Auflagenobjekte von befreundeten Künstler'innen entstanden. Ebenfalls 1985 initierte Müller zusammen mit Freunden die Kunsthalle in St.Gallen und amtete bis 1996 als erster künstlerischer Leiter dieser Institution.

In den vergangenen 20 Jahren konzentrierte sich Josef Felix Müller auf gross- formatige Malereien, die in einem vollkommenen Verzicht auf die menschliche Figur mündete. Er fotografierte bei Wanderungen und Spaziergängen Naturmotive, die er dann malerisch, in monatelanger Arbeit und in vielen Schichten mit Ölfarbe auf die Leinwänder übertrug.

Die Idee für die aktuelle Ausstellung «Selbst im Regen» entstand bei vielen Spaziergängen in allen Wetterlagen, bei denen Müller tausende von Astgabeln in allen Formen und unterschiedlichen Größen «erntete». Diese Sammlung von Natur konfrontiert der Künstler mit dem eigenen Körperempfinden und mit Aufzeichnungen von spontanen, persönlichen Einfällen. Die ironischen Selbst- betrachtungen dienen zur Erheiterung des Künstlers und des kunstinteressierten Publikums. Der Künstler als Gedankenfänger, der gelernt hat, über sich selbst zu lachen.

Die Ausstellung wird unterstützt durch die Kulturförderung des Kantons St.Gallen.


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