Seit Jahresbeginn wöchentliche Mahnwachen

"Wer ist doch gleich Julian Assange?" – Eindrücke der Mahnwache vom Samstag auf dem Leopoldsplatz

"Wer ist doch gleich Julian Assange?" – Eindrücke der Mahnwache vom Samstag auf dem Leopoldsplatz
Seit Jahresbeginn 2020 macht die attac-Gruppe Baden-Baden mit wöchentlichen Mahnwachen auf den Fall Assange aufmerksam. Foto: Attac

Baden-Baden, 08.05.2020, Bericht: Redaktion In einem Bericht fasst Christina Lipps, Attac Baden-Baden, ihre Eindrücke von der Mahnwache am Samstagabend am Baden-Badener Leopoldsplatz zusammen. Für kommenden Samstag kündigen die Veranstalter die nächste Mahnwache an.

Die Mitteilung von Christina Lipps im Wortlaut:

«Wer ist doch gleich Julian Assange?» − diese Frage stand vielen Menschen ins Gesicht geschrieben, als sie die Mahnwache der attac-Gruppe für Julian Assange auf den Treppen auf dem Leo sahen. Zwar war der «Fall Assange» in den letzten Jahren immer wieder in den Medien zu finden, aber doch eher untergeordnet und jeweils nur kurz dann, wenn es eine neue Entwicklung gab.

Die attac-Gruppe Baden-Baden hat es sich etwa seit Jahresbeginn 2020 zur Aufgabe gemacht im Rahmen von wöchentlichen Mahnwachen für Öffentlichkeit zu sorgen. Nachdem nun eine leichte Lockerung der Corona-Einschränkungen dies wieder möglich machte, wurde am Samstag zum 15. Mal auf den Fall des Wikileaks-Gründers Julian Assange aufmerksam gemacht.

Assange wartet seit über einem Jahr im Hochsicherheitsgefängnis Belmarsh in London auf einen Prozess. Dann wird über seine Auslieferung an die USA entschieden. Der Vorwurf der USA: Wikileaks hat Tausende von Dokumenten veröffentlicht, in denen schwere Kriegsverbrechen der USA im Irak und in Afghanistan dokumentiert werden. Dazu gehört auch das Video, das mit dem Namen «Collateral Murder» weltweit bekannt geworden ist. Darin sieht man, wie (im Juli 2007) eine Gruppe Zivilisten, daruner zwei Reuters-Journalisten, in Bagdad mit Maschinengewehren aus einem US-Kampf-Hubschrauber ermordet werden.

Die Haftbedingungen von Julian Assange in London hat der UN-Sonderberichterstatter für Folter, Nils Melzer, im Mai 2019 nach eingehender Untersuchung als psychische Folter bezeichnet und die sofortige Freilassung Assanges gefordert.

Die Mahnwache von attac stieß auf großes Interesse. Zeitweise bildete sich eine Schlange an dem kleinen Tisch, an dem man einen Brief an Julian Assange unterschreiben konnte, den attac dann ins Gefängnis schicken wird. Nach einer Stunde waren 35 Unterschriften zusammengekommen und in der Spendendose für Wikileaks raschelten einige Scheine.


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