Windkraftplanung in der Kritik

Windkraftanlagen in Baden-Baden weiter umstritten – Große Resonanz bei Vortrag in Lichtental

Windkraftanlagen in Baden-Baden weiter umstritten – Große Resonanz bei Vortrag in Lichtental
Foto: Bürgerinitiative zum Schutz der Landschaftsschutzgebiete in Baden-Baden und Umgebung e.V.

Baden-Baden, 20.11.2023, Bericht: Redaktion Die Diskussion um Windkraftanlagen bleibt in Baden-Baden, insbesondere in Lichtental und Geroldsau ein aktuelles Thema, das wohl auch zu den Themen beim anstehenden Kommunalwahlkampf gehören wird.

Darauf deutet auch der voll besetzte Saal des Gemeindehauses St. Bonifatius in Lichtental hin. Die Bürgerinitiative zum Schutz der Landschaftsschutzgebiete in Baden-Baden und Umgebung e.V. und deren Vorsitzender Karl Maier hatten am vergangenen Freitag zu einem Vortragsabend geladen.

Die Mitteilung der Bürgerinitiative zum Schutz der Landschaftsschutzgebiete in Baden-Baden und Umgebung e.V. vom 19. November 2023 im Wortlaut:

Die Bürgerinitiative zum Schutz der Landschaftsschutzgebiete in Baden-Baden und Umgebung e.V. freute sich am Freitagabend über ein vollbesetztes Gemeindehaus St. Bonifatius in Lichtental.

Moderator Karl Maier begrüßte die Referentin des Abends, Dr. med. Ursula Bellut-Staeck, Wissenschaftsautorin und Fachärztin mit den Schwerpunkten Notfallmedizin, Kardiovaskuläre Erkrankungen, Mikrozirkulation. Ihr Vortrag lautete «Sind Windanlagen harmlos – oder ein Gesundheitsrisiko?»

 

Sie berichtete detailliert über Schäden der Natur durch Windenergieanlagen und machte deutlich, dass ihre Motivation im Bereich «Mikrozirkulation und die Bedeutung für alles Leben» (so auch ihr Buchtitel) intensive Forschung zu betreiben durch den Nobelpreis 2021 für Physiologie/Medizin gestärkt wurde.

Der Nobelpreis 2021 ging an zwei Forscher, David Julius und Ardem Patapoutian, für die Entdeckung von Rezeptoren für Temperatur und Druck im menschlichen Körper. Ardem Patapoutian, ein libanesisch-amerikanischer Molekularbiologe und Neurowissenschaftler, identifizierte die Piezo-Kanäle als sinnesaufnehmende Organe auf den Gefäßinnenwandzellen (Endothelzellen) und der Haut.

Diese reagieren auf mechanische Reize in der Haut und in den inneren Organen. Frau Dr. Bellut-Staeck erläuterte u.a. den Aufbau der Kapillargefäße im menschlichen Körper und die möglichen Veränderungen bei Druckimpulsen von außen. Die Endothelzellen an den Innenseiten der Kapillargefäße, die u.a. für die Verteilung von Nährstoffen im Körper verantwortlich sind, können dadurch beeinflusst werden.

Ihr Fazit: Die Aufnahme von Schall und Vibration erfolgt bei allen lebenden Organismen nicht nur über das Ohr, sondern auch extraaurikulär (außerhalb des Ohres) über Rezeptoren im gesamten menschlichen Körper. Damit sind die Aussagen des Umweltbundesamts, das die Hörschwelle als Wahrnehmungsschwelle und damit zur Wirkschwelle erklärt, nicht länger haltbar.

Diese neuen Erkenntnisse des Nobelpreises «Die Rezeptoren für Druck, Berührung und Vibration» reagieren auch auf tieffrequenten Schall und Infraschall als mechanische Energie. Dies muss das Umweltbundesamt zur Kenntnis nehmen. Es wird die zukünftige Rechtsprechung verändern.

Die Frage im Titel des Vortrags muss daher folgendermaßen beantwortet werden: Ja, tieffrequenter und impulshaltiger Schall und Infraschall, ausgehend von großen Windenergieanlagen, ist gesundheitsgefährdend für Menschen und Tiere

Mehr: www.windkraftfreiesgrobbachtal.de




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