Aus dem Rathaus Baden-Baden

Abi-Feier am Richard-Wagner-Gymnasium in Baden-Baden – „ChatAbi – in der Schule das Denken verlernt“

Abi-Feier am Richard-Wagner-Gymnasium in Baden-Baden – „ChatAbi – in der Schule das Denken verlernt“
Der Abitur-Jahrgang 2025 des RWG. Foto: Christiane Haumann-Frietsch

Baden-Baden, 17.07.2025, Bericht: Redaktion Es ist ganz einfach. Die Aufgabe ins ChatGPT-Fragefeld des Handys eingetippt und schon erscheinen fertige Lösungen, Aufsätze und alles, was das Herz begehrt, in Sekundenbruchteilen. Vor allem in solchen Fällen, wenn es um Aufgaben und Themen geht, zu denen ChatGPT längst alle Wissensgrundlagen abgegriffen hat.

Tobias Prestenbach, stellvertretender Schulleiter des Richard-Wagner-Gymnasium in Baden-Baden macht auf die Folgen der Technologie aufmerksam. Mit der Künstlichen Intelligenz ist eigenes Denken und eigene Kreativität nicht mehr notwendig und leicht vorzutäuschen. «ChatAbi – in der Schule das Denken verlernt» ist das ironische Motto des Abi-Jahrgang 2025.

 

Die Mitteilung aus dem Rathaus Baden-Baden vom 16. Juli 2025 im Wortlaut:

Das Richard-Wagner-Gymnasium, RWG, feierte am 11. Juli die diesjährige Abiturfeier. Von den insgesamt 64 Abiturientinnen und Abiturienten erzielten acht Schülerinnen und Schüler einen Notendurchschnitt von 1,5 oder besser und wurden mit zahlreichen Preisen und Auszeichnungen geehrt: Liam Geißler (1,2), Valentin Heck (1,2), Stephan Mihaljlow Ortiz (1,2), Darian Mark (1,3), Angelos Xylogiannopoulos (1,3), Elias Meier (1,4), Jule Zuber (1,4) und Svenja Habicht (1,5).

Mit Preisen ausgezeichnet wurden Justus Graf (Scheffel-Preis), Stephan Mihaljlow Ortiz (Friedrich-Ganter-Sprachpreis des Rotary-Clubs sowie Preis der Deutsch-französischen Gesellschaft), Liam Geißler (Preis und Mitgliedschaft in der Deutschen Physikalischen Gesellschaft sowie Preis und Mitgliedschaft in der Gesellschaft deutscher Chemiker), Darian Mark (Preis der Deutschen Mathematikervereinigung), Jule Zuber (Südwestmetall-Schulpreis Ökonomie), Angelos Xylogiannopoulos (Wirtschaftspreis des Vereins für Socialpolitik), Clara Fischer und Maelle Sieffert (Elfriede-Kramer-Preis des Fördervereins für besonderes Engagement für die Schule). Neun Schülerinnen und Schüler erwarben darüber hinaus nicht nur das deutsche Abitur, sondern auch das französische Baccalauréat. Zudem erhielten 18 Abiturientinnen und Abiturienten das Cambridge Certificate, ein internationales Sprachzertifikat.

In seiner Begrüßung würdigte der stellvertretende Schulleiter Tobias Prestenbach die gegenseitige Unterstützung und den Zusammenhalt im diesjährigen Abitur-Jahrgang und deutete das provokant-ironische Abi-Motto «ChatAbi – in der Schule das Denken verlernt» zum Appell um, das Denken angesichts der Möglichkeiten von Künstlicher Intelligenz neu zu erlernen. Schulleiter Matthias Schmauder lobte in seiner Festrede die Ausdauer, den Fleiß und den Erfolg der Absolventen und formulierte angesichts der gegenwärtigen Krisen, Krieg und Katastrophen ein emphatisches Lob des Optimismus – auch oder gerade in pessimistischen Zeiten. Der diesjährige Scheffel-Preisträger Justus Graf lotete in seiner Rede den Begriff der Freiheit entlang der Abitur-Lektüre «Corpus Delicti» von Juli Zeh aus und lobte die inspirierende Kraft der Literatur: Wer bereit sei, «sich auf die Reise in die Welt der Literatur zu begeben», werde feststellen, dass sie ein «Schatz» sei, den man allerdings nur heben könne, «wenn man den Mut und die Offenheit hat, in die Tiefe der Texte und Werke einzutauchen». In diesem Sinne wünscht das Richard-Wagner-Gymnasium dem Abitur-Jahrgang 2025 «eine gute Reise – in und außerhalb der Literatur».




Zurück zur Startseite und zu den weiteren aktuellen Meldungen.