Ausstellung über Markgraf Bernhard II. von Baden

Baden-Badener Frauen Union auf Reisen – Lehrreicher Besuch im Generallandesarchiv in Karlsruhe

Baden-Baden, 09.09.2019, Bericht: Frauen Union Ein lehrreicher und gleichzeitig unterhaltsamer Programmpunkt der Frauen Union führte die Anwesenden ins Generallandesarchiv nach Karlsruhe zur Ausstellung «Ritter – Landespatron – Jugendidol – Markgraf Bernhard II. von Baden»

Vorgeschlagen und organisiert wurde der Ausflug durch Ursula Lazarus, ehemalige Landtagsabgeordnete und Vorsitzende des `Freundeskreises Kloster Lichtenthal` sowie FU-Vorsitzender Beate Wirth. Ein bedeutender Grund für den Besuch der Ausstellung war natürlich die seit 1990 bestehende Städtepartnerschaft Baden-Badens mit Moncalieri im piemontesischen Norditalien, die alljährlich im Juli von Baden-Badens` Partnerschaftsverein zum Bernhardusfest, bei dem die Lebensabschnitte und Wunder des Seligen Bernhard in einer prächtigen Mysterienprozession dargestellt werden.

Herzlich begrüßte der Kurator Martin Stingl die zahlreich erschienenen FU-Mitglieder und Gäste zur Führung durch die Ausstellung: Bernhard II. von Baden wurde 1428/1429 auf dem Baden-Badener Schloss Hohenbaden als zweiter Sohn des Markgrafen Jakobs I. von Baden geboren und starb auf einer Reise am 15. Juli 1458 in Moncalieri an der Pest, wo er für einen Kreuzzug gegen die Türken, nach deren Eroberung Konstatinopels das Osmanische Reich stark expandierte, warb. Bernhard II. erhielt eine gewissenhafte Erziehung in einem religiös geprägten Elternhaus, die ihn auf seine Aufgabe als Landesherr vorbereiten sollte. Allerdings verzichtete er nach dem Tod des Vaters auf die eigene Herrschaft. Schon zu Lebzeiten fielen seine signifikante Frömmigkeit und seine große Wohltätigkeit gegenüber den Armen auf. Die Seligsprechung erfolgte erst im Jahre 1769, 250 Jahre später, obwohl sich schon kurz nach seiner Beerdigung Wundererzählungen und Wundererhörungen durch Gebete verdichteten – i.J. 1480 gibt es schon schriftliche Zeugnisse dieser Verehrungen. Ursache für die späte Seligsprechung liegt wohl im politischen Bereich.

Bewundernswerte sakrale Reliquien konnten die FUlerinnen bestaunen, unter anderem ein Andachtsbild von 1480/84 des Seligen Bernhard II von Baden, deren goldener Hintergrund ein Hinweis auf eine göttliche Verbindung ist, ebenso die Statue des Seligen Bernhards von 1490, die eigens für die Zisterzienserinnenabtei Lichtenthal, dem Hauskloster der Markgrafen von Baden, geschaffen wurde. Erzbischof Robert Zollitsch veruchte im Mai 2011 mit einem öffentlichen Aufruf die Heiligsprechung in Gang zu bringen, die Heiligsprechungskongregation im Vatikan hat das Verfahren aber 2018 wegen einer wissenschaftlich nicht erklärbaren Heilung eines ihm zugeschriebenen Wunders nicht anerkannt.

Nach der Besichtigung des 1904 errichteten Altbaus des Generallandesarchivs mit seinen unzähligen Schriftstücken ging es zur abschließenden Verarbeitung des Gehörten in ein Karlsruher Café, wo der spannende Nachmittag ausklang.


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