Neue Betrugsmasche

Baden-Badener Hotel Opfer von Betrugsmasche – Anruf aus London – Auch Restaurants im Visier der Betrüger – „Kauf von hochwertigen Weinen und Champagner"

Baden-Badener Hotel Opfer von Betrugsmasche – Anruf aus London – Auch Restaurants im Visier der Betrüger – „Kauf von hochwertigen Weinen und Champagner"
Gastronomen und Hoteliers im Raum Baden-Baden müssen derzeit mit einer dreisten Betrugsmasche rechnen. Foto: goodnews4-Archiv

Baden-Baden, 07.02.2019, Bericht: Redaktion Gastronomen und Hoteliers im Raum Baden-Baden müssen derzeit «mit einer dreisten Betrugsmasche» rechnen, warnt das Polizeipräsidium Offenburg. An einem Fall schildert das Polizeipräsidium die Vorgehensweise der Gaunerbande.

Mitarbeiter eines Hotels hatten am Sonntag einen Anruf eines unbekannten Mannes aus London erhalten. Dieser habe sich über die Möglichkeit des Kaufes von hochwertigen Weinen und Champagner erkundigt. Im weiteren Verlauf habe man dann ein entsprechendes Geschäft vereinbart. Hierzu seien seitens «des vertrauensvoll auftretenden Anrufers» Kreditkartendaten übermittelt worden, die nach aktuellem Sachstand zuvor in einem anderen Land ausgespäht und somit unberechtigt benutzt worden seien. Noch bevor der Betrug ans Licht kam, hätte ein Kurier die Waren bereits abgeholt. Es sei ein Schaden von mehreren Tausend Euro entstanden.

Am Montag habe die mutmaßlich selbe Bande ihr Glück in einem Baden-Badener Restaurant versucht. Mit der identischen Masche sollten auch in diesem Fall diverse edle Alkoholika mit falschen Kreditkartendaten bezahlt und anschließend abgeholt werden. Das kriminelle Vorhaben sei jedoch in diesem Fall gescheitert und es sei zu keiner Übergabe der Ware gekommen. Ein 19-jähriger Kurier wurde in bei dieser Gaunerei vorläufig festgenommen worden und musste nach Abschluss der polizeilichen Maßnahmen jedoch wieder auf freien Fuß entlassen werden. Während sich die Drahtzieher des Betrugs nach Angaben der Polizei mit hoher Wahrscheinlichkeit im Ausland aufhalten, dürfte es sich nach Einschätzung der Polizei bei dem 19-Jährigen lediglich um einen «Handlanger» gehandelt haben.

Nach bisherigem Ermittlungsstand der Polizei seien zwei weitere Restaurants ins Visier der unbekannten Täter geraten. Zur Vollendung der Geschäfte sei es jedoch in diesen Fällen nicht gekommen. Beamte des Polizeipostens Baden-Baden-Mitte haben Ermittlungen wegen des besonders schweren Falls des Betrugs aufgenommen und warnen an dieser Stelle ausdrücklich vor Kreditkartenbetrug.

Folgende Tipps gibt die Polizei in Zusammenhang mit den aktuellen Fällen:

1. Seien Sie Misstrauisch, wenn jemand telefonisch Bestellungen aufgibt und hierbei mit Kreditkartendaten bezahlen möchte. Können Sie die Person sicher identifizieren, wenn sie nicht vor Ihnen steht? Die angezeigte Telefonnummer kann gefälscht sein.

2. Prüfen Sie regelmäßig und schnell Ihre Abbuchungen − warten Sie nicht auf die Postzusendung und nutzen Sie den Online-Check.

3. Verschicken Sie Ihre Kreditkartendaten niemals per E-Mail, SMS oder andere Messenger-Dienste: Die Daten könnten mitgelesen werden. Die Kartendaten alleine reichen für Käufe aus.

4. Führen Sie Ihre Kreditkarte nur mit, wenn unbedingt notwendig.

5. Trennen Sie Karte und Geheimzahl − zu Hause getrennt aufbewahren und die Geheimzahl nie im Geldbeutel bei der Karte mitführen.

6. Vernichten Sie Belege und Abrechnungen sofort − dort ist die Kreditkartennummer in der Regel aufgeführt.

7. Kaufen Sie Online nur, wenn Sie ein sicheres Bezahlsystem nutzen können − zum Beispiel eine SSL-Verschlüsselung. In der Internetadresse des Anbieters steht dann https vor der Internetadresse.

8. Schauen Sie den Geldautomaten genau an − Betrüger können Vorrichtungen anbringen, um an Ihre Karte oder Kartendaten zu gelangen.

9. Bleiben Sie beim Bezahlen dabei, schauen Sie zu, damit die Daten nicht abgeschrieben oder abfotografiert werden − denn die Kreditkartendaten reichen für einen Betrug aus.

10. Ist Ihre Karte abhandengekommen oder wurde Geld unberechtigt abgebucht, sperren Sie sofort über den Sperrnotruf 116 116 Ihr Konto.

11. Melden Sie Auffälligkeiten auf Ihrem Konto sofort schriftlich Ihrer Bank − verlieren Sie keine Zeit.

12. Erstatten Sie bei der Polizei im Betrugsfall Anzeige.


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