Aus dem Rathaus Baden-Baden

Baden-Badener Rathaus begrüßt Frühlingsbote Bärlauch

Baden-Badener Rathaus begrüßt Frühlingsbote Bärlauch
Links der essbare Bärlauch und rechts das giftige Maiglöckchen. Fotos: Simone Stollenmaier

Baden-Baden, 25.03.2021, Bericht: Rathaus Der Bärlauch blüht als echter Frühlingsbote schon sehr früh im Jahr. Da er in Laubwäldern wächst, muss er die Zeit vor dem Austrieb der Bäume nutzen, um genug Licht zum Wachsen zu bekommen.

Nach dem Laubaustrieb, wenn der Waldboden schattig ist, hat der Bärlauch längst geblüht. Nach der Samenbildung zieht er alle überschüssigen Nährstoffe in seine unterirdische Zwiebel zurück und speichert sie dort bis zum nächsten Frühjahr. Die gespeicherten Nährstoffe ermöglichen dem Bärlauch eine schnelle Entwicklung schon Anfang März.

Der Bärlauch enthält einige heilkräftige Stoffe, die sich positiv auf die Gesundheit auswirken. Senfölglykoside wirken antibakteriell. In der Pflanze werden sie als Abwehrstoffe gegen Fressfeinde gebildet und bewirken den scharfen Geschmack. Ihre Wirkung können sie erst entfalten, wenn sie im Darm verstoffwechselt werden. Dort entwickeln sie dann ihre antibakteriellen, antioxidativen und cholesterinsenkenden Eigenschaften. Sie bieten auch einen gewissen Schutz vor Darm-, Leber- und Brustkrebs. Außerdem gilt alles, was über den Knoblauch gesagt wird, auch für den Bärlauch. Er ist wirksam bei Magen- und Darmstörungen, nützlich zur Behandlung von Arteriosklerose und zur Unterstützung der Behandlung von Bluthochdruck und hilft bei allgemeiner Schwäche und Leistungsminderung.

Bärlauch muss frisch verwendet werden. Getrocknet verliert er seine Wirkung. Gerade frisch lässt er sich hervorragend zubereiten. Bärlauchbutter schmeckt besonders gut zu gegrilltem Fleisch und Gemüse und eignet sich sehr gut zum Überbacken von Weiß- und Vollkornbrot. Die Butter lässt sich problemlos einfrieren und ist so ein Jahr lang haltbar. Das gilt auch für Pesto aus Bärlauch, Olivenöl, Salz, gemahlenen Mandeln und Parmesan.

Wichtig ist eine sichere Bestimmung der Blätter, da es zu einer Verwechslung mit dem tödlich giftigen Maiglöckchen kommen kann. Bärlauchblätter sind einzeln gestielt, die Blattunterseite ist matt. Beim Maiglöckchen entspringen zwei Blätter einem gemeinsamen Stiel. Vor ihrer vollständigen Entfaltung sind sie längs zusammengerollt. Die Blattunterseite glänzt.

 

Auf den Lauchgeruch allein darf man sich keinesfalls verlassen, da die Finger beim Sammeln selbst schon nach kurzer Zeit sehr stark nach Knoblauch riechen. Anzeichen einer Vergiftung mit den Inhaltstoffen des Maiglöckchens sind Erbrechen, Krämpfe, akute Kreislaufbeschwerden und blutiger Durchfall. Die Symptome treten bereits zwei bis sechs Stunden nach dem Verzehr auf. Wer sich beim Bestimmen unsicher ist, sollte die Blätter lieber auf dem Markt kaufen oder Pflanzen aus dem Handel selbst im Garten an einem schattigen Platz heranziehen. Selbstverständlich nicht neben den Maiglöckchen.

Im Wald kommen jetzt Ende März auch andere Frühblüher zum Vorschein. Zum Beispiel die Einbeere, die pro Pflanze nur eine Blüte trägt. Der Aronstab, der ebenfalls bald blüht, lockt mit dem kotartigen Geruch seines Kolbens Fliegen an. Auch Scharbockskraut, Veilchen und Buschwindröschen kommen in den nächsten Tagen und Wochen zur Blüte. Sie alle sind wichtige Nahrungsquellen für die jetzt erwachenden Insekten und sollten daher nicht für die Vase zu Hause gepflückt werden. Von den massenhaft sprießenden Bärlauchblättern kann man sich jedoch ohne Bedenken einen Bund zum Verzehr mit in die Küche nehmen.


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