Aus dem Rathaus Baden-Baden
Hinweise wegen „möglicherweise“ vergiftetem Grundwasser – Rathaus Baden-Baden: „Gartenbewässerung am besten mit Trink- oder Regenwasser“

Baden-Baden, 08.04.2025, Bericht: Redaktion Bei all den anderen großen Themen bleibt in Sachen PFC-Skandal nur die Verdrängung der Folgen der Vergiftung der Böden in Teilen des Stadtkreises Baden-Baden und dem Landkreis Rastatt.
Nun gibt das Rathaus Hinweise zur Gartenbewässerung in PFAS-belasteten Gebieten. «Am besten mit Trink- oder Regenwasser» sollen die Böden versorgt werden, da das Grundwasser «möglicherweise eine PFAS-Belastung» aufweise.
Die Mitteilung aus dem Rathaus Baden-Baden vom 7. April 2025 im Wortlaut:
Zum Frühlingsanfang geben die Stadt Baden-Baden und das Landratsamt Rastatt wichtige Hinweise zur Gartenbewässerung. Dies betrifft insbesondere die Gebiete in der mittelbadischen Region, in denen per- und polyfluorierte Alkylsubstanzen (PFAS, auch bekannt als PFC) in landwirtschaftlich genutzten Böden und im Grundwasser nachgewiesen wurden.
Bei der Bewässerung von Pflanzen mit PFAS-belastetem Grundwasser können sich diese Substanzen in der Pflanze anreichern. Zur Prognose von Schadstofffahnen im Grundwasser wurde durch die Landesanstalt für Umweltschutz Baden-Württemberg (LUBW) ein Grundwassermodell entwickelt, das der Öffentlichkeit zur Verfügung steht. Mithilfe des Modells wurden Gemeinden und Ortsteile identifiziert, in denen das Grundwasser möglicherweise eine PFAS-Belastung aufweist. Darunter fallen im Stadtkreis Baden-Baden der Stadtteil Sandweier, das Gewerbegebiet Steinbach-West und der Gewerbepark Bollgraben. Auf Grund der Datenlage und dem Vorliegen von vereinzelt erhöhten Werten in Grundwasserproben gilt in diesen Gebieten die Empfehlung, auf die Bewässerung der Gartenanlagen mit Grundwasser zu verzichten. Stattdessen sollte Trinkwasser oder Regenwasser dafür genutzt werden.
Das Grundwassermodell der LUBW wird in regelmäßigen Abständen aktualisiert, zuletzt im Januar dieses Jahres. Neue Boden- und Wasseruntersuchungen fließen dabei genauso in die Prognose mit ein, wie neue Erkenntnisse aus der Forschung. Sobald sich aus den Messwerten oder dem Modell eine Neubewertung der Situation ergibt, werden die jeweiligen Gemeinden informiert und die Nutzungsempfehlung gegebenenfalls aufgehoben. Es ist möglich, das eigene Brunnenwasser auf PFAS untersuchen zu lassen. Die Abteilung Umwelt und Arbeitsschutz der Stadt Baden-Baden und die PFAS-Geschäftsstelle im Landratsamt Rastatt geben gerne Auskunft über geeignete Labore sowie den erforderlichen Analyseumfang. Die Analyse des eigenen Brunnenwassers ist allerdings mit Kosten verbunden. Das Ergebnis ist nur über einen begrenzten Zeitraum aussagekräftig, weil sich die Konzentrationen der PFAS im Grundwasser über die Jahre verändern. Zu bedenken ist auch, dass die Bewässerung des Gartens über mehrere Jahre mit Trinkwasser in der Regel günstiger ist als eine einmalige Wasseranalyse auf PFAS.
Weitere Informationen gibt es auf den Webseiten www.baden-baden.de, www.landkreis-rastatt.de und www.lubw.baden-wuerttemberg.de .
Zurück zur Startseite und zu den weiteren aktuellen Meldungen.







