Aus dem Rathaus Baden-Baden

Holocaust-Überlebende Eva Mendelsson mit Videoaufzeichnung in Baden-Badener Schule – Blumen statt Mauersteine

Holocaust-Überlebende Eva Mendelsson mit Videoaufzeichnung in Baden-Badener Schule – Blumen statt Mauersteine
Foto: Volker Junker

Baden-Baden, 15.02.2023, Bericht: Rathaus Anlässlich des jährlichen Holocaust-Gedenktages am 27. Januar wurden die Schülerinnen und Schüler des Richard-Wagner-Gymnasiums, RWG auf die historischen Hintergründe des Holocaust vorbereitet und zum aktiven Gedankenaustausch angeregt. Die gestalteten Ergebnisse wurden in Form von Blumen gut sichtbar im Schulhaus präsentiert.

Bei der Veranstaltung berücksichtigten die Organisatorinnen Anke Flesch und Anna-Lisa Laubis die altersgerechte Ansprache aller Klassenstufen. Das Programm variierte mit verschiedenen Bausteinen. Zunächst berichtete die Holocaust-Überlebende Eva Mendelsson in einer Videoaufzeichnung von ihren tragischen Erlebnissen während der NS-Zeit. Mendelssons Bericht aus erster Hand wurde daraufhin durch kurze Spielszenen der neunten Klassen ergänzt, die einzelne Etappen der Ausgrenzung verdeutlichten: Der Boykott jüdischer Geschäfte, das Eheverbot zwischen Juden und Nichtjuden, die Verpflichtung zum Tragen eines Davidssterns und die Wannseekonferenz. Schritt für Schritt zeigten die Schülerinnen und Schüler auf, wie sich die «Mauer der Ausgrenzung» aufbaute, und veranschaulichten dies durch eine symbolische Mauerwand.

Religionslehrerin Elisabeth Sester bündelte alle Ereignisse und Eindrücke in einer gut verständlichen Ansprache. Sie rief die Schülerinnen und Schüler dazu auf, schlechte und negative Gedanken und Handlungen durch einen respektvollen Umgang miteinander zu ersetzen. Abschließend bat Sester die Anwesenden um eine Gedenkminute.

 

Im zweiten Teil der Veranstaltung besprachen und diskutierten die Klassen mit ihren Lehrerinnen und Lehrern die gesammelten Eindrücke im Klassenzimmer. Innerhalb des Klassenverbands konnten Detailfragen geklärt, Betroffenheit geäußert und Handlungsalternativen entwickelt werden. Anschließend lernten die Schülerinnen und Schüler, Ausgrenzungen in der Schule und im Alltag zu erkennen, um sich aktiv dagegen zu stellen. Dabei kamen gefilmte Spielszenen der Film-AG, vertonte Gedichte und in der Oberstufe der Dokumentarfilm «Ein Tag in Auschwitz» zum Einsatz. Die Mauer der Ausgrenzung wurde schrittweise durch selbstgestaltete und beschriftete Blumen ersetzt, um als Symbol der Solidarität das Schulhaus zu bereichern.


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