Aus dem Rathaus Baden-Baden

"Ich muss Mutter einsperren, damit sie nicht im Nachthemd auf die Straße läuft" – Infoveranstaltung für Angehörige

Baden-Baden, 18.08.2020, Bericht: Rathaus «Ich muss Mutter einsperren…, damit sie nicht im Nachthemd auf die Straße läuft. Dass es auch anders geht, weiß ich erst durch die Gespräche mit den Leuten von ReduFix ambulant.» Diese Aussage einer Tochter beschreibt die Notlage sehr gut, in der sich Angehörige von Menschen mit Demenz häufig befinden.

Bettgitter, verschlossene Türen, Medikamente als «Müdemacher»: Solche Maßnahmen werden häufig dann von Angehörigen oder Pflegekräften eingesetzt, wenn sie in der Betreuung eines pflegebedürftigen Menschen nicht mehr weiterwissen und am Rande ihrer Kräfte sind. Menschen mit Demenz gehören zu den Personen, die dem höchsten Risiko ausgesetzt sind, freiheitseinschränkende Maßnahmen erleiden zu müssen. Das Programm Redufix der Evangelischen Hochschule Freiburg hat dazu geführt, dass alle Pflegeheime in Baden-Baden fixierungsfrei geworden sind.

Im Rahmen der Demenzkampagne lädt die Stadtverwaltung am Freitag, 25. September, von 14 bis 17 Uhr, zu einer Infoveranstaltung im Scherer Kinder- und Familienzentrum, Mehrgenerationshaus, Breisgaustraße 23, ein. Die Alzheimer Gesellschaft Baden-Baden e.V. konnte in Kooperation mit der städtischen Betreuungsbehörde Inge-Dorothea Boitz-Gläßel gewinnen, die Angehörige von Menschen mit Demenz über Alternativen zu freiheitseinschränkenden Maßnahmen in häuslicher Pflege informieren wird. Die Referentin ist Pflegedienstleiterin und Qualitätsmanagerin der Evangelischen Sozialstation in Freiburg und hat aufgrund der Ergebnisse der ReduFix-Studien Handlungsrichtlinien für die Pflegepraxis erarbeitet. Die Teilnehmenden werden praktische Hinweise und konkrete Handlungsalternativen erfahren. Boitz-Gläßel wird für eine Versorgung Anleitung geben, die die Balance hält zwischen Freiheit und Sicherheit im Rahmen der geltenden rechtlichen Bedingungen. Die Veranstaltung ist kostenlos.

 

Aufgrund der aktuellen Situation gelten die üblichen Hygiene- und Verhaltensregeln. Wegen der begrenzten Teilnehmerzahl ist eine Anmeldung bis Freitag, 11. September, notwendig unter der Telefonnummer 07221/93-1400 oder per Mail an Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein!


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