Aus dem Rathaus Baden-Baden

Jedes Kind hat ein Recht auf Entwicklung und Entfaltung - 8. Runder Tisch "Frühe Hilfen und Kinderschutz"

Jedes Kind hat ein Recht auf Entwicklung und Entfaltung - 8. Runder Tisch "Frühe Hilfen und Kinderschutz"
Bürgermeister Roland Kaiser begrüßt die Teilnehmer des 8. Runden Tisch "Frühe Hilfen und Kinderschutz" im Alten Ratssaal des Rathauses. Foto: Stadt Baden-Baden

Baden-Baden, 14.12.2018, Bericht: Rathaus Vertreter aus Stadtverwaltung, Gesundheitswesen, Justizbehörden, Jugendhilfe und Schulen trafen sich zum Austausch im Rahmen des Netzwerks «Frühe Hilfen und Kinderschutz» im Rathaus Baden-Baden.

Jedes Kind hat ein Recht auf Entwicklung und Entfaltung seiner Persönlichkeit. Das gesunde Aufwachsen von Kindern und Jugendlichen sowie der effektive Schutz des Kindeswohls entsprechen dem Recht eines jeden Kindes und sind zugleich von elementarer Bedeutung für unsere Gesellschaft. Um dies besser gewährleisten zu können, ist die Vernetzung der in den Frühen Hilfen sowie im Kinderschutz tätigen Fachkräfte erforderlich. Vor diesem Hintergrund trafen sich mehr als 50 Fachkräfte von Institutionen im Stadtgebiet zur jährlichen Netzwerktagung. Ziel war es, sich gegenseitig über das jeweilige Angebotsspektrum zu informieren, strukturelle Fragen des Kinderschutzes zu klären und den wirksamen Schutz von Kindern stetig zu verbessern.

Bürgermeister Roland Kaiser wies in seiner Begrüßung auf die große Bedeutung einer gelungenen Kooperation im Kinderschutz sowie auf die Bedeutsamkeit präventiver Angebote hin. Er griff bei seinem Vortrag auf seine jahrelange Erfahrung als Leiter des Landesjugendamts zurück. Karen Siekmann-Tzschaschel von der städtischen Psychologischen Beratungsstelle wies auf das Angebot der erfahrenen Fachkräfte hin, welche beratend hinzu gezogen werden können, etwa wenn das individuelle Risiko für ein Kind in einer Einrichtung wie Schule, Kindergarten eingeschätzt werden soll. Die Familien-Gesundheits- und Kinderkrankenpflegerinnen Valeska Hilscher-Will und Catrin Bresch berichteten über ihr Angebot der Babysprechstunde im Klinikum Mittelbaden, welches über die Bundesinitiative Frühe Hilfen finanziert wird.

Katharina Thomas vom städtischen Fachgebiet Kindertagesbetreuung und Jugendförderung erläuterte das Konzept des KITA-Einstiegs, welches Familien den ersten Zugang zur Kindertagesbetreuung erleichtern und Hürden abbauen soll. Das Angebot richtet sich gezielt an Familien, die bisher nur unzureichend von Kindertagesbetreuung erreicht werden konnten, beispielsweise Familien mit Fluchterfahrung. Markus Kratz, Leiter der Kinderklinik in Balg, berichtete über neue Möglichkeiten der Diagnostik im Bereich der Kindeswohlgefährdung. So kann bei der Abklärung eines Verdachts, ob ein Kind misshandelt wurde, nun ein multiprofessionelles Team aus Ärzten, Psychologen, Sozialarbeitern und Fachkräften für Gesundheits- und Kinderkrankenpflege zusammengestellt werden.

Rudolf Jäger, Kinderschutzfachkraft beim städtischen Fachgebiet Sozialpädagogische Beratungsdienste, stellte aktuelle Zahlen zum Kinderschutz auf Bundesebene sowie für Baden-Baden vor. So führten die Jugendämter im Jahr 2018 143.300 Verfahren zur Überprüfung einer Kindeswohlgefährdung durch. Auf Landesebene waren dies 12.298 Verfahren. Für Baden-Baden wurde bei insgesamt 175 Kindern und Jugendlichen eine Überprüfung auf mögliche Kindeswohlgefährdung vorgenommen.

Im Ortenau-Klinikum Offenburg gibt es seit Jahren eine Kinderschutzambulanz. Zwei Mitarbeiterinnen informierten über das Konzept, wonach Fachärzte für Kinder- und Jugendmedizin, Psychologinnen, Psychotherapeuten und Sozialarbeiterinnen unter einem Dach arbeiten und welches mit großem Erfolg umgesetzt wird. Das Konzept stieß auf breites Interesse. Bürgermeister Kaiser griff dies in seinem Schlusswort auf und stellte in Aussicht, die Realisierungsmöglichkeiten einer Kinderschutzambulanz auch in Baden-Baden zu überprüfen.


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