Aus dem Rathaus Baden-Baden

Kleiner „Mammut“ aus Rocky Mountains in Baden-Baden – Ersatz für kranken Riesen in Lichtentaler Allee

Kleiner „Mammut“ aus Rocky Mountains in Baden-Baden – Ersatz für kranken Riesen in Lichtentaler Allee
Neu gepflanzt wurde in der Lichtentaler Allee ein Küsten-Mammutbaum, auch „Redwood“ genannt. Foto: Markus Brunsing

Baden-Baden, 08.05.2021, Bericht: Rathaus Das städtische Fachgebiet Park und Garten hat gestern den erkrankten jungen Mammutbaum in der Lichtentaler Allee durch einen neuen Mammutbaum ersetzt.

«Im Gegensatz zu dem im März 2020 gepflanzten Berg-Mammutbaum handelt es sich bei dem neu gepflanzten Exemplar um einen Küsten-Mammutbaum, der besser an die klimatischen Bedingungen des Klimawandels in unseren Breiten angepasst ist als der aus den Gebirgslagen der Rocky Mountains stammende Berg-Mammutbaum», so Fachgebietsleiter Markus Brunsing.

Auslöser für die Neupflanzung war die fortgeschrittene Pilzerkrankung durch einen Schlauchpilz, die den jungen Mammutbaum bereits im vergangenen heißen und trockenen Sommer geschädigt hatte. Auch wenn sich im kühleren und feuchteren Winter zuerst eine leichte Besserung gezeigt hatte, so war die Pilzerkrankung in den vergangenen zwei Monaten so deutlich fortgeschritten, dass eine gute Entwicklung des neuen Baums auf Grund der vielen braunen Triebe und der abgestorbenen Spitze an dem solitären Standort an der Lichtentaler Allee nicht mehr zu erwarten war. Daher hat das Gartenamt die Entscheidung für eine Neupflanzung mit einer ähnlichen Baumart getroffen.

Seit dem trockenen und heißen Sommer 2003 ist bei vielen Mammutbäumen im Südwesten Deutschlands das Auftreten des Schlauchpilzes festzustellen. Die Erkrankung führt zu braunen Triebspitzen, die inzwischen viele auch ältere Berg-Mammutbäume aufweisen. Da die Infektion durch Vögel weitergetragen werden kann, ist nicht auszuschließen, dass der neue junge Mammutbaum in der Lichtentaler Allee durch die Weitertragung von Pilzsporen durch Vögel infiziert wurde. Verstärkt wird die Ausbreitung des Pilzes durch die trockenen und heißen Sommer mit geringer Luftfeuchtigkeit, an die der Berg-Mammutbaum, Sequoiadendron giganteum, nicht gewöhnt ist, da sein natürlicher Standort die Höhenlagen Kaliforniens mit einer sehr gleichbleibenden Luftfeuchtigkeit und Temperaturen von selten mehr als 30 Grad ist.

 

Mit dem neuen Küsten-Mammutbaum, Sequoia sempervirens, auch «Redwood» genannt, verbindet das Fachgebiet Park und Garten nun die Hoffnung, dass der aus den wärmeren und trockeneren Lagen Kaliforniens stammende Nadelbaum mit den Folgen des Klimawandels in unseren Breiten besser umgehen und sich zu einem prächtigen Solitär in der Lichtentaler Allee entwickeln kann.


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