GEBB präsentiert Planung

Neue Gewerbeflächen in Baden-Oos – Ehemaliges Zollamt wird zur Konversionsfläche

Neue Gewerbeflächen in Baden-Oos – Ehemaliges Zollamt wird zur Konversionsfläche
Der Siegerentwurf des Planungsbüros Peter W. Schmidt aus Pforzheim. Foto: GEBB

Baden-Baden, 17.04.2019, Bericht: Redaktion Im Stadtteil Baden-Oos sollen auf dem Grundstück des alten Zollamtes bald neue Gewerbeflächen zur Verfügung stehen.

Die stadteigene Gesellschaft Gewerbeentwicklung Baden-Baden, GEBB, hat die 3.700 Quadratmeter große Fläche erworben und zur Entwicklung einen Wettbewerb mit vier Planungsbüros durchgeführt. Ziel sei gewesen, aufgrund der Hochwertigkeit der Lage, möglichst viel Nutzfläche zu generieren. «Wichtig war auch, dass das angrenzende Wohngebiet durch die neu vorgesehene Nutzung (verkehrlich, lärmtechnisch, etc.) so wenig wie möglich belastet wird. Die Parkierung für die konzipierte Bebauung sollte zur Entlastung des Gesamtquartiers und aufgrund des enormen Parkdrucks vor Ort weitestgehend in einer Tiefgarage untergebracht werden», heißt es in einer Erklärung der GEBB. Das Planungsbüro Peter W. Schmidt aus Pforzheim wurde mit dem 1. Rang ausgezeichnet.

Die Erklärung der GEBB im Wortlaut:

Anlass:

Im Rahmen von Untersuchungen hinsichtlich der Erstellung des Integrierten städtebaulichen Entwicklungskonzeptes (ISEK) wurden im Jahr 2012 die bestehenden Strukturen in Baden-Oos analysiert und Potentiale definiert.

Es gab mehrere Gründe, die für eine Verlagerung des Zollamts sprachen, unter anderem die Wartezonen von Lastzügen die nicht zum Empfangsgestik des Bahnhofs passen und die Reduzierung vermeidbarerer Verkehrsströme. Nach vollzogenem Umzug steht das ehemalige Gebäude leer und soll abgerissen werden. Die GEBB, als 100%-Tochter der Stadt Baden-Baden, hat die Fläche erworben, zur Überplanung stehen rd. 3.700m² Fläche.

Um die neu gewonnene Fläche einer sinnhaften Nutzung zuzuführen und zu klären welche Baumasse in diesem städtebaulich sensiblen Bereich zwischen Gründerstadt und kleinteiliger Dorfstruktur im Hinblick auf die Dichte für die Umgebung verträglich ist, wurde eine städtebauliche Mehrfachbeauftragung mit den folgenden vier Planungsbüros durchgeführt:

Peter W. Schmidt, Pforzheim
Wilhelm und Hovenbitzer, Lörrach
Kühnl + Schmidt Karlsruhe, khp Baden-Baden
harter + kanzler, Freiburg

Auf den zur Verfügung stehenden Grundstücken sollen – aufgrund des Schallschutzes und der zentralen und vorteilhaften Lage auch im Sinne der Gewerbeflächensicherung und -entwicklung – Gebäude mit überwiegend gewerblicher Nutzung entstehen.

Ziel war es, aufgrund der Hochwertigkeit der Lage, möglichst viel Nutzfläche zu generieren. Wichtig war auch, dass das angrenzende Wohngebiet durch die neu vorgesehene Nutzung (verkehrlich, lärmtechnisch, etc.) so wenig wie möglich belastet wird. Die Parkierung für die konzipierte Bebauung sollte zur Entlastung des Gesamtquartiers und aufgrund des enormen Parkdrucks vor Ort weitestgehend in einer Tiefgarage untergebracht werden.

Ergebnis Mehrfachbeauftragung / Auszug aus dem Protokoll der Beurteilungskommission:

Der Beitrag von Peter W. Schmidt aus Pforzheim wurde mit dem 1. Rang ausgezeichnet. Die Beurteilungskommission begründet dies wie folgt (Auszug): Der Beitrag formuliert eine geordnete Raumkante zum Ooser Bahnhof mit einer strukturierten Fassade als adäquate Antwort auf das historische Bahnhofsgebäude und ordnet sich diesem zugleich unter. Durch Fassadenrücksprünge und einen Durchgang entsteht ein regelmäßiger Rhythmus der Gebäudekörper. Der viergeschossige, nordöstliche Baukörper setzt sowohl einen markanten Schlusspunkt des Bahnhofsbereichs als auch einen prägnanten Auftakt aus nördlicher Richtung und prägt den Abschluss der Gebäudefolge an der Oos zur Stadtvilla hin. In Richtung zum ursprünglichen Ortskern reagiert der Entwurf mit einer unregelmäßigen, zur vorhandenen Baustruktur überleitenden Gebäude-abwicklung. Ein öffentlicher Zugang nordöstlich der Stadtvilla zum Oosbach wird begrüßt. Eine Fortsetzung als öffentlicher Weg entlang des Oosbachs wird empfohlen. In der Gesamtheit bildet das Verhältnis von bebauten und unbebauten Flächen im Kontext des städtebaulichen Umfelds ein gelungenes Gleichgewicht.

Der von Bäumen bestandene Gehwegbereich an der Ooser Bahnhofstraße ist als gut proportionierte Promenade unmittelbar entlang der Erdgeschosszone ausgebildet.

Weiteres Vorgehen:

Das Ergebnis der Mehrfachbeauftragung soll nun die Grundlage für die noch anstehende Vermarktung bilden. Planungsrechtlich wird ein Bebauungsplan-verfahren notwendig.


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