OB-Wahl am 13. März 2022

OB-Wahl Baden-Baden – Margret Mergen in Geroldsau – Motorradlärm und Windkraft

Baden-Baden, 10.02.2022, Bericht: Redaktion goodnews4.de veröffentlicht die Mitteilungen zu Wahlkampfveranstaltungen der Kandidaten im Wortlaut. Am 13. März wählen die Baden-Badener ihren Oberbürgermeister oder ihre Oberbürgermeisterin. Schafft keiner der Kandidaten eine absolute Mehrheit, findet der zweite Wahlgang am 27. März statt.

Einen unmittelbaren Vergleich der OB-Kandidaten können Leser und Zuschauer am Donnerstag, den 3. März, im Livestream aus dem Maison Messemer ab 18.15 Uhr erleben. Zu der «goodnews4.de OB-Kandidaten-Runde» haben alle Kandidaten zugesagt, die bisher bekannt sind: Peter Hank, Roland Kaiser, Margret Mergen, Bettina Morlok und Rolf Pilarski.

Die Mitteilung zu einer OB-Wahlkampfveranstaltung von Oberbürgermeisterin Margret Mergen im Wortlaut:

Am Samstag (05. Februar) führte der 5. Ortsteilrundgang der OB Kandidatin Margret Mergen durch den Ortsteil Geroldsau.

Bei frühlingshaftem Wetter kamen 35 interessierte Bürgerinnen und Bürger und begleiteten den fast zweistündigen Rundgang durch Geroldsau. Auf der Agenda standen Themen wie der Verkehr und die Parkierungssituation während der Rhododendrenblüte an den Geroldsauer Wasserfällen, aber auch Klimaschutz durch PV Anlagen und die Fragen zur Windkraft im Schwarzwald.

Kontrovers diskutiert wurde dabei, ob die derzeitige Regelung mit Tempo 50 km/h bis zur Max-Grundig-Klinik wirklich sachgerecht sei. Es würden PKW-Fahrer, die täglich pendeln und sich an die Verkehrsregeln halten, zu Tempo 50 gezwungen, weil sich einige Motorrad und Sportwagenfahrer nicht an die Regeln hielten. Eine gesplittete Temporegelung wurde ebenso vorgeschlagen - also Tempo 50 für Motorradfahrer und Tempo 70 für PKWs und Busse - als auch eine jahreszeitlich unterschiedliche Handhabung: während der Motorradsaison Tempo 50 und im Winter wieder Tempo 70. Margret Mergen erläuterte das Engagement der Stadt in der Lärminitiative «Leiser», die von der Bürgermeisterkollegin Schluchter in Sasbachwalden ins Leben gerufen wurde und bei der die Stadt Mitglied wurde. Die Initiative wirkt auf den Bundesgesetzgeber ein, dass bei der Produktion von Fahrzeugen und insbesondere Motorrädern die Lärmwerte deutlich gesenkt werden sollten.

 

Ein ganz anderes Thema war die Erinnerung an das ehemalige Zwangsarbeiterlager Malschbach, was über die israelitische Kultusgemeinde und die CDU-Fraktion vor einiger Zeit ins Bewusstsein gebracht wurde. 1936 wurde oberhalb von Geroldsau ein Reichsarbeitsdienstlager errichtet. Es wurde 1939 bis 1941 zu einem Lager für Kriegsgefangene umfunktioniert, in dem bis zu 25.000 Menschen interniert waren. Seit Herbst 1941 waren in Malschbach überwiegend russische Kriegsgefangene sowie Zwangsarbeiter aus osteuropäischen Ländern untergebracht. Mindestens 250 Internierte fanden hier ihren Tod. Nach dem Einmarsch der französischen Truppen 1945 diente das Lager der Internierung der Parteimitglieder der NSDAP und später wurde es zur Unterkunft für Heimatvertriebene, bevor das Lager im März 1960 demontiert wurde. Die Stadt wird mit einer Informationstafel an die tragische Geschichte dieses Ortes erinnern.

Insgesamt gestaltete sich der Ortsrundgang als vielfältiger Austausch mit und zwischen den Bewohnern von Geroldsau und wurde bei Frühlingswetter gerne als Informationsrunde unter freiem Himmel angenommen.


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