Anlieger protestierten gegen Ampel

Proteste in der Seelachstraße gegen Baden-Badener Rathaus – „Wie an dieser Stelle überhaupt eine so umfangreiche Baugenehmigung erteilt werden konnte"

Proteste in der Seelachstraße gegen Baden-Badener Rathaus – „Wie an dieser Stelle überhaupt eine so umfangreiche Baugenehmigung erteilt werden konnte"
Am Wochenende versammelten sich rund 100 Personen und protestierten gegen die Dauerbaustelle. Foto: Helga Rett

Baden-Baden, 13.05.2019, Bericht: Redaktion Mittlerweile schon seit mehr als vier Jahren müssen sich die Anwohner der Seelachstraße in Lichtental mit der Ampel in Höhe der ruhenden Baustelle arrangieren. Nun scheint die Geduld der Anwohner langsam überstrapaziert zu sein.

Am Wochenende versammelten sich rund 100 Personen und protestierten gegen die Dauerbaustelle. Anwohnerin Helga Rett berichtet: «Der Gemeinderatsfraktionen waren ebenfalls eingeladen. Zwölf Gemeinderäte und mehrere Kandidaten für die bevorstehende Gemeinderatswahl waren ebenfalls vor Ort. Es wurde heftig darüber diskutiert, wie an dieser Stelle überhaupt eine so umfangreiche Baugenehmigung ausgesprochen werden konnte. Auch über die rechtlichen Bedingungen für eine Sanierung der Straße wurde gestritten. Alle anwesenden Gemeinderäte waren sich einig, dass der jetzige Zustand untragbar ist. Nach ebenso hitziger wie konstruktiver Diskussion gab es jedoch einen Konsens: die anwesenden Gemeinderäte werden bei der nächsten Gemeinderatssitzung einen fraktionsübergreifenden Antrag einbringen mit dem Ziel, nach Klärung der Rechtslage die Seelachstraße durch die Stadt zu sanieren. Dieses Ergebnis erhielt viel Beifall der Betroffenen.»

Regelmäßige Anfragen in Gemeinderats- und Bauausschusssitzungen wurden vom Alexander Uhlig, Erster Bürgermeister, meist damit beantwortet, dass man mit dem Eigentümer in Kontakt sei und an einer Lösung arbeite. Zuletzt hatte Bürgermeister Uhlig in der Bauausschusssitzung im März auf Anfrage von FBB-Fraktionschef Martin Ernst erklärt, dass sich bei dem Wohnbauprojekt in der Seelachstraße ein «Eigentümerwechsel abzeichnet» und er ein Gespräch mit dem bisherigen und dem neuen Eigentümer geführt, in dem er diesem klar gemacht habe, dass das Grundstück eine Geschichte habe und im öffentlichen Fokus stehe. Er habe dem neuen Eigentümer nahegelegt, zuerst den Hang abzusichern und die Straße zu sanieren. Dies habe er aber abgelehnt, und erklärt, dass er einen Bauantrag stellen und den Hang erst im Zuge der Bauarbeiten sichern wolle. Laut Alexander Uhlig hat die Stadt «weiter keine Eingriffsrechte».


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