Aus dem Rathaus Baden-Baden

Sorgenkind Gelbe Tonne – Zu viele „Fehlwürfe“ machen Sorgen

Sorgenkind Gelbe Tonne – Zu viele „Fehlwürfe“ machen Sorgen
Foto: goodnews4-Archiv

Baden-Baden, 09.08.2021, Bericht: Rathaus Die Haushalte wissen, einmal im Monat wird die Gelbe Tonne geleert. Doch den «Stadtwerken/TB-Entsorgung» bereitet die Gelbe Tonne zunehmend Sorgen.

Der Grund: Immer mehr Menschen werfen Dinge in die Gelben Tonnen, die da einfach nicht hineingehören – so Lebensmittel, Damenbinden, Zigarettenkippen, Glas, Papier, Kleider, Schuhe, Windeln und vor allem stark verschmutztes Verpackungsmaterial.

Mehrfach im Monat nehmen Mitarbeiter der Abfallberatung der «Stadtwerke/TB-Entsorgung» Gelbe Tonnen, die zur Leerung bereitstehen, mit, um deren Inhalt zu kontrollieren. Die Ergebnisse sind oft ernüchternd: «Wir haben im Schnitt etwa 40 Prozent falsche oder stark verschmutzte Müllanteile in den Gelben Tonnen. Das ist einfach viel zu viel», sagt Abfallberater Julian Durst. Seine Kolleginnen Susanne Huber und Kordula Eller durchkämmen mit handlichen Greifzangen den Müll, Stück für Stück.

Die sogenannten Fehlwürfe werden je nach Material auf einzelne Haufen geworfen. Schön ist die Arbeit nicht, denn es «duftet» nach den Dingen, die den Müll verunreinigen. Dazu gehören vor allem nicht entleerte oder sogar noch komplett gefüllte Lebensmittelverpackungen, wie Joghurtbecher, Ketchupdosen und Fischkonserven. Eigentlich sollten die Behälter löffelrein bzw. gesäubert in die Gelbe Tonne gelangen – sind sie aber so gut wie nie. Susanne Huber weiß: «In der Gelben Tonne oder spätestens im Müllwagen platzen die Dosen und Becher und verunreinigen dann den Müll darum herum. Teilweise wird der Müll dadurch wertlos und wandert in die Müllverbrennung, statt im Recyclingprozess noch wertvolle Dienste für die Umwelt zu leisten.»

Jeder Haushalt bekommt zu Jahresende mit dem Abfallkalender eine Sortieranleitung. In ihr steht einfach erklärt, welcher Müll in welche Tonne gehört. Eigentlich ganz einfach: In die Blaue Tonne gehören Papier und Pappe, in die braune Biotonne kommen organische Abfälle, wie Lebensmittelreste oder Gartenschnitt. Und der Restmüll sollte in der schwarzen Tonne landen, nicht aber in der Gelben Tonne. Diese ist nämlich ausschließlich für Verpackungsmüll vorgesehen. Und diese Sortieranleitungen gibt es in mehreren Sprachen.

 

Werden beim Abholen durch die Müllwerker offensichtlich falsche Abfälle in den Gelben Tonnen festgestellt, bleiben diese stehen und erhalten einen Zettel mit Informationen. Dann hat der Haushalt die Möglichkeit, entweder bis zur nächsten Leerung die Sortierung zu korrigieren, oder man vereinbart mit den «Stadtwerke/TB-Entsorgung» eine Sonderabfuhr, die allerdings Gebühren kostet: zwischen 13 und 120 Euro.

Im aktuellen Fall erhalten die Haushalte eine Nachricht, dass die Gelben Tonnen stark mit Dingen verunreinigt waren, die in der Gelben Tonne nichts zu suchen haben. Dies geschieht mit der Ankündigung, man werde eine graue Tonne zusätzlich aufstellen und das Volumen der Gelben Tonne reduzieren. Das hat natürlich zusätzliche Kosten zur Folge. Aber vielleicht hilft dies, die Moral der Mülltrennung deutlich zu verbessern.

Was gehört nun in die Gelbe Tonne? Das sind: Aludeckel und Alufolien, Aluschalen, geschäumte Verpackungen, Getränkedosen und Getränketüten, Joghurtbecher, Konservendosen, Kunststoff-Flaschen, Kunststoff-Folien, Margarinebecher, Metallverschlüsse, Milchtüten, Plastikbecher, Styropor und Vakuumverpackungen, leere Farbeimer, Kronkorken, Shampooflaschen und Tuben.

Offene Fragen zur Müllentsorgung und zur Gelben Tonne gibt die Abfallberatung der «Stadtwerke/TB-Entsorgung», Telefon 07221/277-2828. Die Dienstzeiten sind: Montag bis Freitag von 8 bis 12 Uhr, Montag bis Mittwoch von 14 bis 16 Uhr und Donnerstag von 14 bis 17.30 Uhr.


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