Aus dem Rathaus Baden-Baden

Suche nach Lösungen für Yburg – Oberbürgermeisterin Margret Mergen bietet 10.000 Euro für Straßenunterhalt

Baden-Baden, 30.11.2021, Bericht: Rathaus Auf Anregung von Oberbürgermeisterin Margret Mergen trafen sich auf der Yburg Fachleute von Staatsforst, Landesbetrieb Vermögen und Bau sowie der Stadtverwaltung, um zu einer zeitnahen Lösung der Probleme auf der beliebten Burgruine zu kommen.

Ebenfalls vor Ort waren Landtagsabgeordneter Hans-Peter Behrens und Christian Braun, Mitarbeiter von Landtagsabgeordnetem Tobias Wald sowie Rebland-Ortsvorsteher Ulrich Hildner.

Mergen dankte allen Teilnehmern für ihr Kommen und die Bereitschaft, im konstruktiven Dialog Lösungen für die Wiedereröffnung der Yburg zu finden. Wunsch der Stadtverwaltung und der Landtagsabgeordneten sei, für 2022 zumindest eine Teilöffnung mit kleinem Bewirtungsangebot zu ermöglichen. Weiter solle der Öffentlichkeit rasch die von allen Beteiligten mitgetragene Gesamtstrategie vorgelegt werden. Dabei, so Mergen, seien insbesondere die Wiedereröffnung der Yburg, der Denkmalschutz, die Verkehrssicherungspflicht sowie die Zufahrts- und Parkproblematik zu beachten.

Wie Raffael Sänger vom Landesbetrieb Vermögen und Bau informierte, sei seitens des staatlichen Forsts ein Rückbau der Zufahrtsstraße hinauf zur Yburg inzwischen vom Tisch. Dies sei ihm von Max Reger, Vorstandsvorsitzender Forst BW, bestätigt worden. Denn auch künftig solle die Yburg weiterhin mit dem Auto erreichbar bleiben. Dies sei für die künftige Gaststättenverpachtung von großer Bedeutung. Nur so könne das Kulturdenkmal Yburg zugänglich und für die Öffentlichkeit attraktiv bleiben.

Holger Schütz vom Staatsforst wies darauf hin, dass die 1,7 km lange Zufahrt zur 520 Meter hoch gelegenen Yburg mit einer asphaltierten Straße unterhalten werden und die Sicherheit der Verkehrsteilnehmer gewährleistet sein müsse. Dabei stieß das Angebot von OB Mergen auf Zustimmung, dass Baden-Baden als Beitrag jährlich 10.000 Euro für den Straßenunterhalt und nötige Schneeräumeinsätze zur Verfügung stelle. Weitere Leistungen seien der Stadt allerdings nicht möglich.

Der Betrag reicht nach Einschätzung der Forstfachleute mittelfristig dafür aus, die Zufahrt zu Yburg sicherzustellen, zumal Forst BW ergänzend eigene Unterhaltungsmittel bereitstellt. Nach Aussage der Experten ist allerdings in fünf bis zehn Jahren eine Grundsanierung der Straße nötig, deren Kosten mindestens sechsstellig ausfallen werden.

Auf der Wendeplatte vor dem Burgtor werden 14 Parkplätze ausgewiesen. Als Problem wird von Vermögen und Bau die die Wendeplatte umgebende Stützmauer angesehen. Allerdings besteht keine akute Gefährdung. An wenigen Stellen, speziell im Bereich des Burgtors, scheinen Sicherungsarbeiten erforderlich zu sein. Vermögen und Bau lässt den Zustand der Stützmauer nochmals von einem Experten prüfen.

Weiteren Gesprächsbedarf gab es im Innenhof der um das Jahr 1200 erbauten Burganlage. Für die Mülltonnen-Einhausung wurde mit dem Denkmalschutz eine praktikable Lösung hinter dem äußeren Burgtor gefunden. Im Burghof selbst stehen laut Vermögen und Bau 41 Sicherheitsmängel zur Lösung an, die unter Berücksichtigung des Denkmalschutzes bereits abgearbeitet werden. Für die wesentlichen Punkte wurden bereits Lösungen gefunden, die allerdings zum Teil recht zeitaufwändig sind. Unter anderem sollten Teile der Burgmauer vor unerlaubtem Besteigen gesichert werden.

Vermögen und Bau sieht die verkehrssichernden Maßnahmen in vorderster Priorität, auch im Hinblick auf eine mögliche provisorische Öffnung im nächsten Jahr. Das Öffnen der Burganlage wird von allen Teilnehmern als wünschenswert angesehen.

 

Das Land werde laut Raffael Sänger, vorbehaltlich der Genehmigung der Mittel, viel Geld in die Hand nehmen, um die Gaststätte zu modernisieren. Das gelte vor allem für die Küche, Toiletten, Holzfassade und Heizung. Dies soll in den Jahren 2022 und 2023 als Bestandssanierung erfolgen, da so eine Finanzierung zeitnah realisierbar erscheint. Eine dauerhafte Öffnung der Gaststätte könnte so 2023 wiederaufgenommen werden.

Mit der Suche nach einem Pächter will Vermögen und Bau schon bald beginnen, um ihn möglichst frühzeitig in die Sanierungs- und Modernisierungsplanungen einzubeziehen. Die Ausschreibung erfolgt voraussichtlich noch im ersten Quartal 2022.

Untersucht sind inzwischen bereits die Wasser- und Abwasserleitungen der Burg. Derzeit werden von vermögen und Bau die Kosten für die Sanierung der festgestellten Schäden zusammengestellt.

Margret Mergen bedankte sich für die zielführenden Gespräche: «Wir sind in Sachen Yburg einen wirklich großen Schritt vorangekommen. Ich erhoffe mir, dass eine gute Zwischenlösung für das nächste Jahr gefunden wird und wir die Yburg in einem zweiten Schritt 2023 wieder wie gewohnt in Betrieb nehmen können. Schließlich ist die Yburg weit über das Rebland und Baden-Baden hinaus ein beliebtes Ausflugsziel.»

Zum Hintergrund: Der Landesbetrieb Vermögen und Bau Baden-Württemberg ist Kompetenzzentrum und Serviceeinrichtung für alle Leistungen rund um die sich in Landesbesitz befindlichen Immobilien. Er nimmt im Auftrag des Landes die Rolle des Eigentümers, Bauherren und Betreibers für die landeseigenen Gebäude wahr.


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