Aus dem Rathaus Baden-Baden
Umwelttipps aus dem Rathaus Baden-Baden – Zum Thema nachhaltige Kleidung

Baden-Baden, 16.09.2022, Bericht: Rathaus Bis zu unserem Kleiderschrank legen Hosen, T-Shirts und Co nicht selten einen weiten Weg zurück. Ein Billig-T-Shirt, dessen Baumwolle beispielsweise aus der Türkei stammt, in Südindien zu Garn gesponnen, in China gefärbt, in Bangladesch genäht und anschließend nach Deutschland verschifft wird, hat laut einem Filmbeitrag von Planet Wissen eine Strecke von rund 20.000 Kilometer zurückgelegt.
Von Jahr zu Jahr kaufen wir mehr Kleidung und entsorgen sie noch schneller. Jedes vierte unserer Kleidungsstücke tragen wir selten oder nie. Laut einer Studie von McKinsey & Company aus dem Jahr 2015 legen wir uns über das Jahr durchschnittlich 60 neue Teile zu, tragen sie aber nur halb so lange als noch vor 15 Jahren. Unsere Kleidung ist zu einer Wegwerfware geworden. Kleidung ist zu einer Wegwerfware geworden. Fast-Fashion-Kleidung ist meist von niederer Qualität, kurzlebig und billig produziert. Und das auf Kosten von Arbeiterinnen und Arbeitern in Billiglohnländern, die oft unter menschenunwürdigen Bedingungen und für Hungerlöhne arbeiten müssen, sowie auf Kosten unserer Umwelt. Auf der anderen Seite wünschen sich immer mehr Verbraucherinnen und Verbraucher sozial und ökologisch verträglich hergestellte Kleidung.
In Kleidung und Textilien sind mittlerweile immer öfter Label zu finden, die auf faire, nachhaltige und umweltschonende Produktionsprozesse hinweisen. Manche Siegel stehen eher für faire Arbeitsbedingungen, andere legen mehr Wert auf umweltschonende Produktion. Wer faire und nachhaltige Mode kaufen möchte, kann sich an Gütesiegeln orientieren. «IVN Best» vom Internationalen Verband der Naturtextilwirtschaft kennzeichnet umweltschonende und sozial verträgliche Naturfasern. Das «GOTS-Label», Global Organic Textile Standard, steht für strenge ökologische und soziale Richtlinien. Die «FairWearFoundation» beschreibt soziale Anforderungen für den Herstellungsprozess. Weitere Labels wie «Bluedesign», «Der grüne Knopf», «Fairtrade» oder «Der blaue Engel» sind in Textilien zu finden. Wer genauere Informationen über das jeweilige Label erhalten möchte, kann sich auf den Homepages label-online.de oder siegelklarheit.de informieren.
«Wir tragen bei unserem Kleiderkauf Mitverantwortung und können durch eine bewusste Kaufentscheidung auf die Arbeitsbedingungen in den Produktionsländern und den Schutz unserer Umwelt Einfluss nehmen», betonen die Abfallberater und geben auch Tipps zum verantwortungsbewussten Kleiderkauf: «Beim Kleiderkauf auf Langlebigkeit und gute Verarbeitung achten. In der Regel sind diese Kleidungsstücke teurer, halten dafür aber länger. Kleidungsstücke möglichst lange nutzen. Kleine Makel kann man flicken. Kleidung tauschen oder leihen. Gerade Kleidungstücke für besondere Anlässe trägt man oft nur einmal. Kleidung in Läden, Versandhäusern oder über Internetportale kaufen, die sich auf ökologisch und fair produzierte Kleidung spezialisiert haben. Beim Einkauf auf Gütesiegel achten. Sich beim Lieblingsgeschäft oder der Lieblingsmarke über die Herstellungsbedingungen der angebotenen Ware erkundigen.»
Alttextilien können über die im Stadtgebiet aufgestellten Altkleidercontainer oder bei den Kleiderkammern karitativer Einrichtungen einer Wiederverwertung zugeführt werden. Auch gebrauchte Schuhe sind nicht zwangsläufig Müll. Verschiedene Initiativen wie beispielsweise shuuz, shoeaid oder oxfam sammeln noch tragfähige, saubere Schuhe, um sie an Bedürftige weiterzugeben. Wie man die Schuhe spenden kann, ist auf den jeweiligen Internetseiten beschrieben. Fragen beantworten die Abfallberater unter den Rufnummern 07221 277-2828, -2827 und -2826.
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