Bebauungsplan "Dienstleistungsbereich Aumattstraße"

Verein Stadtbild fordert Aumatt-Projekt „zunächst aufzuhalten“ - "Warum verlässt unsere Stadtplanung den prämierten Weg?

Verein Stadtbild fordert Aumatt-Projekt „zunächst aufzuhalten“ - "Warum verlässt unsere Stadtplanung den prämierten Weg?
"Warum verlässt unsere Stadtplanung den prämierten Weg?", fragt der Verein Stadtbild. Abbildung: Verein Stadtbild

Baden-Baden, 08.11.2018, Bericht: Redaktion In einem Schreiben an den Baden-Badener Bauausschuss richtet Wolfgang Niedermeyer, Vorsitzender des Vereins Stadtbild zum geplanten Bauprojekt «Dienstleistungsbereich Aumattstraße» zwei Fragen an die Stadträte: «Warum verlässt unsere Stadtplanung den prämierten Weg? Ist sie beratungsresistent, oder gibt es andere, zwingendere Gründe?»

Die kritischen Fragen ergeben sich für den Verein durch Argumentationen im Laufe des Verfahrens zum Bebauungsplan. In der neuen Beschlussvorlage, über die am 15. November der Bauausschuss und am 26. November der Gemeinderat entscheiden soll, ist vorgesehen, dass «entlang der Haupterschließungsstraße maximal viergeschossige Gebäude und als Solitär zwischen der Jagdhausstraße, der Oosaue und der Europastraße / B500 ein sechsgeschossiges Gebäude zu einem Ensemble gruppiert» werden, heißt es in der Begründung der Stadtverwaltung zum Bebauungsplan. Dieser nun in die zweite Reihe gerückte «Solitär» war in dem Siegerentwurf des städteplanerischen Wettbewerbs ursprünglich als «Torsituation» an der Jagdhausstraße vorgesehen. Der Verein Stadtbild kritisiert, dass die neue Planung die Entwurfsidee konterkariere.

Auch die Fassadengestaltung findet bei den Stadtbildhütern kein Gefallen: «Dazu fällt den Architekten eine inzwischen inflationäre internationale Barcode-Fassade ein. Das also soll genau die Antwort auf Maßstab und Dimension der umgebenden Wohnbebauung sein? Unsere Ortsbesichtigung lässt uns vor dem was hier den Anwohnern vor die Nase gesetzt werden soll ratlos zurück.»

Zum Schluss seines Schreibens stellt Wolfgang Niedermeyer eine weitere Frage und gibt die Antwort mit einer Empfehlung an die Stadträte im Bauausschuss. «Was ist zu tun? Um die Qualität des ‘Städtebaulichen Entwurfs’ im Bebauungsplan sicherzustellen, wurde bei Abweichungen von der Entwurfsidee bereits öfter der Gestaltungsbeirat eingeschaltet.» Der Verein Stadtbild regt an «hier entsprechend zu verfahren» und argumentiert, dass ein Mitglied des Gestaltungsbeirats im Preisgericht des städtebaulichen Wettbewerbs gewesen sei und der Verein appelliert, «die Vorlage zunächst aufzuhalten» und erneut den Gestaltungsbeirat einzuschalten, dessen nächste Sitzung «am 27./28. November» sei.

PDF Schreiben des Vereins Stadtbild an die Mitglieder des Bauausschusses


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