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Besondere Bedeutung der Ausstellung in Bühl – Ausstellung zu Kriegsgefangenschaft

Besondere Bedeutung der Ausstellung in Bühl – Ausstellung zu Kriegsgefangenschaft
Ina Stirm, Claus Seifried, Adalbert Metzinger und Wolfgang Jokerst zeigen sich von der Ausstellung beeindruckt. Foto: Stadt Bühl/ Marius Merkel

Bühl, 13.10.2023, Bericht: Redaktion Die «Ausstellung zu Kriegsgefangenschaft» in Bühl erhält in dieser Zeit eine ganz andere Bedeutung als allein der Blick auf die Geschichte.

Neben dem Krieg in der Ukraine muss sich die Welt vermutlich auch auf einen längeren Krieg im Nahen Osten vorbereiten. Mit Tot und Verderben. Gerade hat Israel auch nach militärischer Hilfe aus Deutschland nachgefragt. Die Ausstellung in Bühl ist auch ein guter Anlass, die Wirkungen und Auswirkungen der Kriege zu erörtern.

Die Mitteilung aus dem Rathaus Bühl im Wortlaut:

Das Team des Stadtgeschichtlichen Instituts Bühl präsentiert im Stadtmuseum eine Ausstellung mit Zeichnungen und weiteren Exponaten zur Kriegsgefangenschaft im und nach dem Zweiten Weltkrieg. Mit einer Vernissage wird diese am Sonntag, 15. Oktober, 14.00 Uhr, eröffnet, anschließend ist sie bis zum 26. November im Museum in der Schwanenstraße zu sehen. «Es ist eine Ausstellung, die unter die Haut geht», betont Bürgermeister Wolfgang Jokerst. In vielerlei Hinsicht, insbesondere auch von der künstlerischen Qualität der Gemälde, zeigt er sich «extrem beeindruckt».

Anlass der Ausstellung sind die äußerst sehenswerten und berührenden Zeichnungen von Otto Seifried, der teilweise noch während der Gefangenschaft in russischen Lagern zu Bleistift, Kohle und Aquarellfarbe griff. «Es sind Bilder, die betroffen machen», meint Jokerst. Auf der einen Seite prangern sie das gnadenlose System der Inhaftierung an, auf der anderen Seite demonstrieren sie die zwischenmenschlichen Beziehungen und den Zusammenhalt unter den Inhaftierten. Auch nach seiner Freilassung zeichnete Seifried, der Zeit seines Lebens unter den physischen und psychischen Folgen der Gefangenschaft litt, und versuchte damit, das Erlebte und das Grauen zu verarbeiten.

 

Die Zeichnungen sind Leihgaben von Otto Seifrieds Sohn Claus. «Ich bin ebenfalls sehr beeindruckt», sagt Claus Seifried. «Diese Ausstellung hätte meinen Eltern auch sehr gut gefallen», ist er sich sicher. Über den Bühler Erziehungswissenschaftler und Autor Dr. Adalbert Metzinger, der Kenntnis von den Bildern hatte, kam der Kontakt zwischen Claus Seifried und dem Team des Stadtgeschichtlichen Instituts um dessen neuen Leiter Dr. Marco Müller und seiner Kollegin Ina Stirm zu diesem Thema zustande.

Ergänzt wird die Ausstellung um Objekte, Fotos, Zeichnungen und Briefe, die das Schicksal weiterer Kriegsgefangener veranschaulichen. Häufig gehen auch diese Zeugnisse der Kriegs- und Nachkriegsjahre unter die Haut. So zum Beispiel, wenn der Sohn in all seinen Briefen nach Hause um ausführliche Berichte von dort bittet oder die gestreifte Jacke, die der schwerkranke Vater trägt, als er aus der amerikanischen Gefangenschaft entlassen wird.

Die Ausstellung ist zu folgenden Öffnungszeiten im Stadtmuseum in der Schwanenstraße 11 zu sehen: Dienstag von 9.00 bis 13.00 Uhr sowie Donnerstag und Sonntag von 14.00 bis 18.00 Uhr. Der Eintritt ist frei.




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