Aus dem Rathaus Bühl
Bühl und Bühlertal tauschen Grund – „Bisherige Insellagen aufgelöst“

Bühl, 20.11.2024, Bericht: Redaktion Nicht etwa um eine Klinik zu bauen, tauschen die beiden Gemeinden Bühl und Bühlertal größerer Waldflächen aus, sondern um ihre Wälder zu konsolidieren.
«Durch den Tausch werden die bisherigen Insellagen aufgelöst und Flächen zusammengeführt, die auch geographisch und forstwirtschaftlich zusammengehören», erklärt Martin Damm, Leiter der Bühler Forstabteilung den Beweggrund für den sinnvollen Tausch.
Die weitere Mitteilung aus dem Rathaus Bühl vom 19. November 2024 im Wortlaut:
In der vergangenen Woche wurde im Bühler Rathaus ein Waldtausch zwischen der Stadt Bühl und der Gemeinde Bühlertal offiziell besiegelt. Unter den Augen von Mario Würtz, Leiter des Amtes für Flurneuordnung, Geoinformation und Vermessung des Landkreises Rastatt, unterzeichneten Bühls Oberbürgermeister Hubert Schnurr und sein Amtskollege aus Bühlertal, Bürgermeister Urs Kramer, die entsprechenden Verträge. Dieser Schritt stellt eine bedeutende Verbesserung für den Naturschutz und die Wirtschaftlichkeit für die beiden Kommunen dar.
Der Tausch, der von allen Seiten als «ein wirksames Instrument zur Verbesserung der Agrarstruktur und für Zwecke des Naturschutzes» bezeichnet wurde, soll sowohl die landwirtschaftliche Nutzung als auch die ökologischen Gegebenheiten in der Region optimieren. Im Rahmen der Maßnahme gibt die Gemeinde Bühlertal ihren Auenwald im Bühler Hägenich auf und erhält im Gegenzug den Distrikt Sickenwald, einen Nadel-Laubholz-Mischbestand. Insgesamt umfasst der Tausch, der noch von Kramers Vorgänger Hans-Peter Braun initiiert wurde, eine Fläche von 90 Hektar.
«Beide Flächen sind wertgleich, sodass kein Geldfluss erforderlich war und bringen einen großen logistischen Vorteil für beide Kommunen», erklärt Martin Damm, Leiter der Bühler Forstabteilung. Gemeinsam mit Clemens Erbacher, zuständiger Forst-Bezirksleiter in Bühl, sowie Klaus Vollmer, Forstrevierleiter für Bühlertal und Ottersweier, begleitete Damm den Prozess. «Durch den Tausch werden die bisherigen Insellagen aufgelöst und Flächen zusammengeführt, die auch geographisch und forstwirtschaftlich zusammengehören», so Damm. Dies sei vergleichbar mit einer kleinen Flurbereinigung, bei der logistische Vorteile für beide Seiten erzielt werden. Dieses Verfahren dauert in der Regel aber mehrere Jahre.
Ein besonderes Merkmal dieses Tauschs ist, dass es sich um einen freiwilligen Landtausch handelt – ein Verfahren, das viel schneller zum Abschluss kommt. Dank der Einigung der beteiligten Parteien konnte der gesamte Prozess in rekordverdächtiger Zeit von nur wenigen Monaten abgeschlossen werden. Bereits im Vorfeld wurden die entsprechenden Flächen benannt und von einem vereidigten Sachverständigen der Wert ermittelt, sodass der Tausch schnell und reibungslos vollzogen werden konnte.
Mit diesem Tausch haben die Stadt Bühl und die Gemeinde Bühlertal einen wichtigen Schritt in Richtung einer nachhaltigeren und effizienteren Forstwirtschaft gemacht. Die enge Zusammenarbeit und das Engagement der beteiligten Akteure aus beiden Gemeinden sowie des Landkreises Rastatt zeigen, dass auch in komplexen Prozessen eine Einigung innerhalb kurzer Zeit möglich ist – ein echtes Beispiel für eine Win-Win-Situation, von der alle Seiten profitieren.
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