Investition in Kläranlage

Drei Millionen Euro für Bühl aus Stuttgart – Insgesamt 13,6 Millionen Investition „zur Elimination von“

Bühl/Stuttgart, 17.09.2019, Bericht: Regierungspräsidium Der «Abwasserzweckverband Bühl und Umgebung» rüstet seine Kläranlage mit einer Verfahrensstufe zur Elimination von Spurenstoffen auf.

«Damit geht der Abwasserzweckverband einen wichtigen Schritt in Richtung einer nachhaltigen und zukunftssicheren Abwasserbehandlung», so Regierungspräsidentin Sylvia M. Felder «und er gibt als erste Anlage im Landkreis Rastatt wichtige Impulse für weitere Betreiber von kommunalen Kläranlagen». Die Gesamtkosten der Maßnahme belaufen sich auf rund 13,6 Millionen Euro. Das Land Baden-Württemberg fördert den Bau der vierten Reinigungsstufe zur Elimination von Spurenstoffen mit einem Zuschuss in Höhe von rund drei Millionen Euro. Die Mittel stammen aus dem baden-württembergischen Staatshaushalt, den der Landtag von Baden-Württemberg beschlossen hat.

«Die Betreiber der Kläranlagen in Baden-Württemberg haben bei der Eliminierung von Spurenstoffen bundesweit eine führende Rolle übernommen», betonte Umweltminister Franz Untersteller. Das liege nicht nur an dem Bewusstsein der Verantwortlichen und der Bürgerinnen und Bürger, sondern auch an der Unterstützung des Landes. So fördere das Land nach der Förderrichtlinie Wasserwirtschaft den Ausbau der Anlagen mit Spurenstoffelimination mit einem Bonus von 20 Prozent.

Mit dem Millionenzuschuss des Landes wird die Kläranlage Bühl auf den neuesten Stand der Technik gebracht. Hierzu soll die Kläranlage in den nächsten drei Jahren um eine Behandlungsstufe zur Spurenstoffelimination mit Pulveraktivkohle sowie einer nachgeschalteten Filtrationsstufe erweitert werden. Die Verbandskläranlage in Bühl-Vimbuch soll zukünftig das Abwasser von 105.000 Einwohnerwerten behandeln. Das Einzugsgebiet umfasst die Stadt Bühl und die Gemeinden Bühlertal, Ottersweier und Lauf. Das geklärte Abwasser wird in den Sandbach und anschließend in den Rhein eingeleitet.

Untersuchungen zeigen seit vielen Jahren, dass in Abläufen kommunaler Kläranlagen Spurenstoffe, insbesondere Arzneimittelrückstände, wie beispielsweise in Antibiotika, Arzneimitteln mit hormonellen Wirkungen, Psychopharmaka, Zytostatika, Betablockern und Schmerzmitteln nachweisbar sind. Die kommunalen Kläranlagen mit konventioneller Reinigung können diese Stoffe nur zu einem kleinen Teil entfernen, da sie auf Kohlenstoffabbau und Nährstoffelimination ausgelegt sind. «Durch den Ausbau der Kläranlagen mit einer vierten Reinigungsstufe wird der Eintrag dieser Stoffe in unsere Gewässer minimiert», erläuterte Untersteller. «Dies ist ein wichtiger Beitrag für das Ökosystem Gewässer und für die Trinkwasserversorgung im Land.»

Gerade den Kläranlagen im Land mit hohen Anschlusswerten und damit hohen Frachtanteilen an Spurenstoffen kommt eine wichtige Rolle zu. Auch solche Anlagen liegen an Gewässern mit geringer Wasserführung oder in sensiblen Bereichen wie Schutzgebieten für die Trinkwassergewinnung.


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