Aus dem Rathaus Bühl

Erste Chanukka-Feier auf Johannesplatz in Bühl – „Obwohl es in Bühl aktuell keine große jüdische Gemeinde mehr gibt“

Bühl, 31.12.2019, Bericht: Rathaus Zum ersten Mal wurde auf dem Bühler Johannesplatz am vergangenen Samstag das jüdische Lichterfest Chanukka gefeiert.

Die Stadt Bühl folgte damit einem Wunsch der Israelitischen Kultusgemeinde Baden-Baden. &lauqo;Wir sind sehr dankbar, dass wir Chanukka auf dem Bühler Johannesplatz feiern dürfen», betonte Rabbiner Daniel Naftoli Surovtsev von der Kultusgemeinde.

Chanukka ist ein achttägiges Fest im Winter zum Gedenken an ein Wunder bei der Wiedereinweihung des zweiten Tempels in Jerusalem im Jahre 165 vor der christlichen Zeitrechnung. Damals hatte ein kleines Fläschchen Öl acht Tage lang für eine Flamme gesorgt, bis neues brauchbares Öl wiederhergestellt war.

2019 fiel der erste Chanukka-Tag auf den Sonntag, 22. Dezember. Bis zum darauffolgenden Sonntag wurden jeden Tag eine weitere Kerze angezündet. In dieser Zeit stand deshalb ein etwa 2,50 Meter hoher Chanukka-Leuchter vor dem Gedenkstein der Stadt Bühl, der an den Brand der Synagoge im Jahre 1938 auf dem Johannesplatz erinnert. Dort wurde am vergangenen Samstag gemeinsam die siebte Kerze entzündet. Außerdem haben Juden und Nichtjuden, auch Vertreter der Bühler Kirchen, bei freudiger Atmosphäre gemeinsam gesungen und gebetet. Zum Abschluss der Feier hat sich den Anwesenden bei Glühwein und typischem jüdischen Gebäck die Möglichkeit geboten, sich über Kulturen und Religionen hinweg auszutauschen.

«Wir sind stolz darauf, dass Chanukka hier stattfindet», sagte Bürgermeister Wolfgang Jokerst. Besonders erfreut zeigte er sich darüber, dass so viele Bürger zum Lichterfest gekommen sind – obwohl es in Bühl aktuell keine große jüdische Gemeinde mehr gibt.


Zurück zur Startseite und zu den weiteren aktuellen Meldungen.