Aus dem Rathaus Bühl

Fledermäuse und Schwalben arbeiten für die Stadt Bühl – Betätigen sich als Gesundheitspolizei

Fledermäuse und Schwalben arbeiten für die Stadt Bühl – Betätigen sich als Gesundheitspolizei
Foto: Stadt Bühl / Beate Link

Bühl, 04.09.2021, Bericht: Rathaus Fledermäuse und Schwalben fressen Insekten. Nicht umsonst gelten Schwalben und Fledermäuse in unterschiedlichen Kulturen als Glücksbringer.

Sie halten nicht nur landwirtschaftliche Schädlinge in Schach, sondern betätigen sich auch als Gesundheitspolizei, indem sie Unmengen an Schnaken vertilgen, darunter auch die Tigermücke. Letztere kann Krankheiten wie das Dengue-Fieber und das Chikungunya-Fieber übertragen. Fledermäuse und Schwalben können sich aber nur nützlich machen, wenn sie vor Ort eine Wohnstätte finden. Die gefährdeten Tiere benötigen unseren Schutz: Deshalb hat die Stadt Bühl dieses Frühjahr am Feuerwehrgebäude in Oberbruch sechs Doppelnisthilfen für Schwalben und fünf Kästen für Fledermäuse aufgehängt. Weitere Kästen und Nisthilfen für diese insektenfressenden Tierarten an öffentlichen Gebäuden sind obendrein in Planung. Mehlschwalben bauen ihre halbkugeligen Nester außen am Haus aus Lehm. Doch immer seltener finden sie Pfützen in offenem Boden. Enthält der Hausputz Kunststoffanteile, kommt noch dazu, dass der natürliche Baustoff nicht daran haftet und die Nester abbrechen.

Eine Ersatzlösung sind künstliche Nisthilfen, die unter einem vorhandenen Dachtrauf festgeschraubt werden. Am besten werden mehrere Nester aufgehängt. Denn Mehlschwalben brüten in Kolonien. Sie haben zwischen Mai und September, manchmal auch Oktober, zwei Jahresbruten mit im Schnitt drei bis fünf Jungen. Fledermäuse sind insbesondere zur Zeit der Jungenaufzucht von Mai bis August auf geschützte, zugfreie und temperierte Hohlräume angewiesen. Weibliche Tiere gebären nur einmal im Jahr ein Junges und ziehen es in der Gemeinschaft, der sogenannten Wochenstube, auf. Um ihr Junges vor Hitzekollaps oder Unterkühlung zu schützen, wechseln sie innerhalb eines Schopfs oder nicht ausgebauten Speichers je nach Witterung auf Nord-, Ost-, Süd- oder Westseite. Für einige Arten können Holzverschalungen oder Kästen als Quartier dienen. Sie benötigen dann jedoch mehrere Kästen auf Gebäudeseiten in unterschiedlichen Himmelsrichtungen in mindestens drei Metern Höhe.

 

Weitere Auskünfte, wie Bürger Quartiere für Fledermäuse und Schwalben in ihrem Umfeld schaffen können, erteilt Beate Link, Referat Klima und Umwelt, E-Mail: Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein!, Telefon (0 72 23) 9 35-3 22. BU: Nützliche Wohnstätte für gefährdete Tiere: Schwalben-Nester und Fledermauskästen wurden am Feuerwehrgebäude in Oberbruch montiert.


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