Aus dem Rathaus Bühl

Stadt Bühl feiert schnelles Internet – OB Schnurr: „Sorgt auch dafür, dass das Geld nicht aus der Stadt abfließt“

Stadt Bühl feiert schnelles Internet – OB Schnurr: „Sorgt auch dafür, dass das Geld nicht aus der Stadt abfließt“
Rüdiger Höche (von links), Reiner Liebich, Hubert Schnurr und Weitenungs Ortsvorsteher Daniel Fritz. Foto: Stadt / Marcus Gernsbeck

Bühl, 03.09.2020, Bericht: Rathaus Eine positive Zwischenbilanz zieht die Stadt Bühl für das schnelle Internet in Bühl und den angrenzenden Gemeinden.

Die Stadt spricht von einem Leuchtturm- und Vorzeigeprojekt. Highspeed statt tröpfelnder Daten ist die Devise. Dafür stehe «Baden.Net». Unter diesem eingetragenen Markennamen stattet die Stadt Bühl ihre Bürger und Unternehmen durch einen flächendeckenden Glasfaserausbau mit schnellem Internet aus.

Seit dem ersten Spatenstich für ein zukunftsfähiges Netz vor vier Jahren wurden 55 Förderanträge bei Bund oder Land gestellt. 20 Millionen Euro sind dadurch bereits an Zuschüssen geflossen. Insgesamt wurden bislang 54 Millionen Euro in den Breitbandausbau investiert – nicht nur in Bühl, sondern auch in den Kommunen Lichtenau, Rheinmünster, Seebach und dem Zweckverband Söllingen, mit denen eine Interkommunale Zusammenarbeit, IKZ, unter der Federführung der Stadt Bühl erfolgt. Zur Refinanzierung des Projekts tragen die Bürger und Unternehmen vor Ort bei, indem sie zu Baden.Net als Internet-Anbieter wechseln. Denn mit jedem auf Bühler Gemarkung abgeschlossenen Vertrag fließt ein Drittel der Einnahmen an die Stadt. Auch die Stadtwerke Bühl partizipieren als Netzbetreiber.

«Mit Baden.Net kann man nicht nur in den Genuss eines Hochgeschwindigkeitsnetzes mit bis zu 1000 Mbit/s kommen, sondern sorgt zugleich auch dafür, dass das Geld nicht aus der Stadt abfließt», hebt Oberbürgermeister Hubert Schnurr die regionale Wertschöpfungskette hervor. Auch seine Zwischenbilanz des Ausbaus fällt positiv aus. So sind mittlerweile 37 Kilometer Tiefbau-Gräben gezogen und mehr als 212.000 Meter Glasfaserkabel verlegt worden. Die Gewerbegebiete sind alle angeschlossen. Auch in der Kernstadt sind die Glasfaserkabel überall dort verlegt, wo es rechtlich möglich war. Denn eine Stadt darf nur dort einen Breitbandausbau realisieren, wo der freie Markt versagt, sprich kein privater Anbieter einen Ausbau vornimmt.

Auch die Ortsteile werden bereits erschlossen: Aktuell laufen die Arbeiten in Weitenung und Oberbruch, wobei die Maßnahme in Weitenung bis Ende des Jahres abgeschlossen sein wird. Dort haben sich 80 Prozent der Haushalte für Baden.Net-Hausanschluss entschieden. Schließlich ist das schnelle Internet auch noch preislich attraktiv. «Wir liegen unter den üblichen Marktkonditionen», betont Schnurr. Ein günstiger Preis sei auch eine von der IKZ getroffene Vorgabe. So beginnt die Preispalette bei monatlich 24,90 Euro, die besonders gefragte Surfgeschwindigkeit von 300 Mbit/s gibt es bereits für 29,90 Euro. Für Unternehmen ist das Glasfasernetz obendrein ein wichtiger Standortfaktor. Hier sieht Schnurr noch Aktivierungspotenzial: «Wir sind für unsere Firmen in Vorleistung getreten. Ich hoffe, dass es noch mehr werden, die künftig von den Wettbewerbsvorteilen durch Baden.net profitieren möchten. Auch, weil sie durch den Rückfluss zugleich den Standort Bühl stärken.» Letztendlich könne man aber schon heute stolz auf das Erreichte sein: «Das Leuchtturmprojekt für Bühl ist auch ein Vorzeigeprojekt.» Diese Feststellung lässt sich untermauern durch Reaktionen von außerhalb. So bekundeten der Nationalpark – mittlerweile angeschlossen – und der Landkreis Freudenstadt ihr Interesse an Baden.Net. Die Folge: Auch die Gebiete Mummelsee, Unterstmatt und Schliffkopf werden mittelfristig zu den Kunden gehören. In Bühl wiederum sind die Stadtteile Moos und Balzhofen als nächstes an der Reihe. Ende kommenden Jahres werden zudem auch alle Schulen angeschlossen sein. Komplett abgeschlossen wird der Breitbandausbau in Bühl voraussichtlich 2026 sein.

Zum Thema

Die Kommunen Bühl, Lauf, Lichtenau, Ottersweier, Rheinmünster, Sasbach und Seebach sowie der Zweckverband Gewerbepark auf dem Baden-Airpark haben sich 2015 zu einer Interkommunalen Zusammenarbeit (IKZ) zusammengeschlossen, um den Ausbau eines Breitbandnetzes zu realisieren. Unter dem Markennamen Baden.net firmieren nach einem Wechsel des Netzbetreibers die Städte Bühl und Lichtenau, die Gemeinden Rheinmünster und Seebach sowie der Zweckverband Gewerbepark. Die Stadt Bühl hat die Federführung des Glasfaser-Projekts, Netzbetreiber sind die Stadtwerke Bühl. Weitere Informationen zum Hochgeschwindigkeits-Internet und den Tarifen stehen unter www.baden.net und www.stadtwerke-buehl.de/baden.net.


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