Wildtiere erwarten Nachwuchs

Hunde ab sofort bitte an die Leine nehmen – Baden-Badener und Rastatter Jäger: „Trächtige Rehe, Kitze, Hasen und Wildschweine brauchen jetzt Ruhe“

Hunde ab sofort bitte an die Leine nehmen – Baden-Badener und Rastatter Jäger: „Trächtige Rehe, Kitze, Hasen und Wildschweine brauchen jetzt Ruhe“
Foto: Archiv

Baden-Baden/Rastatt, 11.03.2023, Bericht: Redaktion Die Badischen Jäger von Baden-Baden und Rastatt richten an alle Hundebesitzer eine dringende Bitte, ab sofort Hunde auch im Wald bei Spaziergängen an die Leine zu nehmen.

Grund dafür sind die derzeit trächtigen Rehe, die demnächst ihren Nachwuchs erwarten.

Die Erklärung der Badischen Jäger Rastatt / Baden-Baden im Wortlaut:

Trächtige Rehgeißen gehen in der Jägersprache «dick». Tatsächlich sind sie ab etwa Anfang / Mitte März in den letzten Wochen bevor sie ihre Kitze auf den Wiesen «setzen» in ihrer Bewegung zunehmend beeinträchtigt. Und damit eine leichte Beute für wildernde Hunde. Zahlreiche Geißen wurden von den Badischen Jägern Rastatt / Baden-Baden vor einem Jahr schrecklich zugerichtet gefunden. Immer wieder mussten noch lebende Tiere von ihren Qualen erlöst werden. Die Badischen Jäger haben auf das zunehmende Problem wildernder Hunde mehrfach aufmerksam gemacht. Auch wurden zahlreiche Strafanzeigen gestellt.

Im April beginnt in unseren Wäldern und auf den Wiesen die Brut- und Setzzeit der Wildtiere. «Da sollte der Mensch nicht stören. Hunde gehören in den kommenden Wochen an die Leine», so Kreisjägermeister Dr. Frank Schröder. Die Badischen Jäger Rastatt / Baden-Baden bitten um Rücksicht.

 

Schröder kündigt an, dass die Badischen Jäger die Kitzrettung in diesem Jahr verstärken werden. Schon im vergangenen Jahr war die Rettung von Rehkitzen vor den landwirtschaftlichen Mähwerken ein voller Erfolg. Mit Hilfe von Drohnen, die mit Wärmebildkameras ausgestattet sind, konnten insgesamt 296 Kitze gerettet werden. 178 Tiere wurden gefangen und mit einer Marke für das Forschungsprojekt der Wildforschungsstelle markiert. «Wir freuen uns über die zunehmend gute Zusammenarbeit zwischen Landwirten und Jägerschaft. Mit einer weiteren, vierten Drohne werden wir mit unseren ehrenamtlichen Helfern unser Engagement verstärken können», so der Kreisjägermeister.

Die sogenannte Setzzeit dauert vom 1. April bis zum 15. Juli. Es sind vor allem die Rehe, Wildschweine und Hasen, die in dieser Zeit möglichst nicht gestört werden sollten. Die Rehgeißen setzen bis zu drei Kitze auf unseren Wiesen, um sie vor Fressfeinden zu schützen. In den ersten Lebenstagen besucht die Mutter ihre weitgehend geruchlosen Jungen bei Tageslicht ausschließlich zum Säugen. «Die Ricken, wie das weibliche Rehwild auch genannt wird, halten sich die meiste Zeit etwas abseits von ihren Jungtieren auf, um aus der Ferne auf den Nachwuchs aufzupassen. Im Falle einer Bedrohung beispielsweise durch einen stöbernden Hund, versuchen die Rehe von den Kitzen abzulenken. Erst ab der vierten Lebenswoche laufen die Kitze mit ihrer Mutter. Wir bitten dringend die Hunde anzuleinen und freilaufende Hunde zu melden», bittet Frank Schröder im Namen der Jägerschaft in Rastatt und Baden-Baden. «Auch Bodenbrüter wie der Fasan oder das Rebhuhn profitieren von dieser Schutzmaßnahme. Wer ein Rehkitz auf einer Wiese findet, sollte es nicht berühren oder gar aufnehmen und beim Tierheim abgeben», so der Kreisjägermeister.


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