Rastatt, 04.08.2021, Bericht: lra 376 Apple iPads, 203 Microsoft Surface und 487 sonstige mobile Endgeräte inklusive Zubehör sind das Ergebnis des sogenannten Sofortausstattungsprogrammes für die Schulen in Trägerschaft des Landkreises Rastatt.

Als eines der Zusatzförderprogramme zum DigitalPakt Schule stellte das Sofortausstattungsprogramm eine notwendige Unterstützung von Bund und Land für das Fernlernen und den Distanzunterricht zu Hause während des Lockdowns der vergangenen Monate dar.

Mehr als 700.000 Euro aus diesem Förderprogramm entfielen auf den Landkreis Rastatt mit seinen 15 kreiseigenen Schulen. Der Landkreis setzte diese Mittel für die Beschaffung von Tablets, Notebooks und Zubehör für Schüler ein, die auf keine eigenen mobilen Endgeräte für das Homeschooling zurückgreifen können. Damit wird ein Beitrag dazu geleistet, dass die finanzielle Situation der Eltern das Erreichen der Unterrichtsziele in der Corona-Pandemie nicht zusätzlich gefährdet, heißt es aus dem Landratsamt. Für die Digitalisierung des Unterrichts wurden außerdem Webcams sowie Hard- und Software zur Erstellung professioneller Online-Lehrangebote, wie beispielsweise Videobearbeitungssoftware erworben.

Besonders die Sonderpädagogischen Bildungs- und Beratungszentren «Lernen» (SBBZ) profitierten von den Zuwendungen: Ein Drittel der Schülerschaft der Augusta-Sibylla-Schule Rastatt, der Erich-Kästner-Schule Gaggenau und der Rheintalschule Bühl konnten durch das Sofortausstattungsprogramm mit mobilen Endgeräte versorgt werden.

Schulbudget Corona

Neben dem Sofortausstattungsprogramm befindet sich auch das sogenannte Schulbudget Corona kurz vor dem Abschluss. Das Unterstützungsbudget wurde vom Land Baden-Württemberg mit einem Gesamtvolumen von 40 Millionen Euro ohne weitere Bundesmittel gestemmt und dient zur Bewältigung der Herausforderungen durch die Corona-Pandemie. Knapp 200.000 Euro wurden an den Landkreis Rastatt ausbezahlt, der diese Summe für Anschaffungen im Bereich der Digitalisierung - wie zum Beispiel für Videokonferenzsysteme oder weitere mobile Endgeräte - sowie für die Ausstattung für raumlufthygienische Maßnahmen wie CO2-Ampeln an Schulen einsetzte. Für die Carl-Benz-Schule Gaggenau lohnte sich das Förderprogramm gleich doppelt: Die Schule konnte mit ihrem Anteil an Fördermitteln Zubehör zu den bereits durch den DigitalPakt Schule umgesetzten Digitalisierungsmaßnahmen beschaffen.

Leihgeräte für Lehrkräfte

Damit nicht nur Schüler, sondern auch Lehrkräfte bei der Ausstattung mit mobilen Endgeräten berücksichtigt werden, stellt der Bund den Ländern weitere 500 Millionen Euro - davon rund 350.000 Euro - für den Landkreis Rastatt zur Verfügung. Die Fördermittel sind für die Ausstattung von Lehrkräften mit schulgebundenen mobilen Endgeräten wie Notebooks oder Tablets einzusetzen, die leihweise für den Unterricht in der Schule oder beim Distanzlernen sowie zu allgemeinen Unterrichtsvor- und -nachbearbeitung benötigt werden.

Obwohl der Förderzeitraum vorsieht, die Mittel bis 31. März 2022 zu verausgaben, hat der Landkreis Rastatt bereits 91 Prozent davon gebunden. Die Geräteauswahl erfolgte in enger Abstimmung mit den Schulen. Die Ausschreibung der ausgewählten Geräte läuft bereits, sodass die Lehrkräfte zum neuen Schuljahr mit dem Einsatz der mobilen Endgeräte rechnen können. Bei der Umsetzung dieses Zusatzprogramms profitieren die Landkreisschulen von den Erfahrungen, die sie durch ein 2020 mit dem Schulträger durchgeführtes Projekt gesammelt hatten. Seinerzeit wurden bereits 471 Geräte für die Lehrkräfte an den kreiseigenen Schulen beschafft und über die Digitalisierungsmittel des Landes Baden-Württemberg finanziert.

Administration

Der Landkreis Rastatt setzt seine rund 350.000 Euro Fördermittel unter anderem für die Einstellung von zwei IT-Systembetreuer für die Landkreisschulen ein. Diese sollen sich vorrangig um die stark gewachsene IT-Infrastruktur an den Schulen kümmern. Die übrigen Fördermittel stehen für das Mobile Device Management am Medienzentrum Mittelbaden sowie die Beauftragung externer Dienstleister zur Verfügung.

DigitalPakt Schule

Die Mutter aller Förderprogramme für die IT an Schulen ist der seit 2019 laufende DigitalPakt Schule, welcher es dem Landkreis Rastatt ermöglicht, innerhalb von 5 Jahren 3,6 Millionen Euro in die Digitalisierung der Landkreisschulen zu investieren. Schwerpunktmäßig werden die Fördermittel für die Herstellung beziehungsweise Erneuerung der strukturierten Verkabelung, zentralen Netzwerkkomponenten und WLAN-Infrastrukturen eingesetzt. Zu den förderfähigen Maßnahmen gehören zudem interaktive Displays, die es ermöglichen, digitale Simulationen komplexer Lerninhalte im Unterricht nachvollziehbar zu machen. Die Augusta-Sibylla-Schule Rastatt hat bereits sieben Klassenzimmer mit Smartboards ausgestattet, drei davon wurden mit DigitalPakt-Mitteln finanziert. Zu Beginn des neuen Schuljahres ist die Anschaffung weiterer interaktiven Displays geplant. Neben den SBBZen profitieren auch die beruflichen Schulen von den Fördermitteln: So konnte die Carl-Benz-Schule Gaggenau in zwei Musterklassenzimmern erproben, wie Beamer, Lautsprecher, Visualizer und interaktive Displays für eine optimale Unterrichtsgestaltung am besten kombiniert werden können – und nun das Ergebnis auf weitere Unterrichtsräume ausrollen.

Bis April 2022 müssen die Förderanträge gestellt und somit die Fördermittel gebunden sein. Für seine 15 Landkreisschulen hat der Landkreis Rastatt bereits knapp 60 Prozent der Fördermittel erhalten oder beantragt.

Weitere Informationen zu den bereits umgesetzten Maßnahmen des DigitalPakts Schule in den Landkreisschulen gibt es auf der Website des Landkreises: www.landkreis-rastatt.de.

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