Einbrechern das Leben schwer machen

Tipps für mehr Sicherheit von Haus und Wohnung – Prävention besser als Reaktion – Auch in der Urlaubszeit

Tipps für mehr Sicherheit von Haus und Wohnung – Prävention besser als Reaktion – Auch in der Urlaubszeit
Über 40 Prozent aller Einbruchversuche scheitern. Foto: goodnews4-Archiv

Baden-Baden, 22.03.2019, Bericht: Redaktion Obwohl die Zahlen der Einbrüche in Deutschland in den vergangenen Jahren rückläufig sind, liegen sie nach wie vor auf einem hohen Niveau, wie die Polizeiliche Kriminalprävention berichtet. Dennoch zeigen moderne Sicherheitseinrichtungen Wirkung, sodass mittlerweile über 40 Prozent aller Einbruchversuche scheitern.

Es ist also durchaus sinnvoll, sein Haus beziehungsweise seine Wohnung aktiv gegen einen Einbruchdiebstahl zu sichern – auch, aber längst nicht nur, während einer längeren Abwesenheit. Aber wie?

Eine Hausratversicherung schützt nicht immer ausreichend vor einem Schaden durch Einbruchdiebstähle. Zudem ist Prävention bekanntlich besser als Reaktion. Es ist daher sinnvoll, die eigenen vier Wände zusätzlich aktiv gegen einen Einbruch abzusichern. Hierfür stehen dank der modernen Technik mittlerweile viele verschiedene Möglichkeiten zur Verfügung. Zudem macht das eigene Verhalten einen großen Unterschied für die Sicherheit des eigenen Zuhauses. Denn brauchen die Einbrecher länger als drei bis fünf Minuten, um in den Innenbereich zu gelangen, geben sie in der Regel auf – schließlich ist Zeit ihr größtes Risiko. Wer den Kriminellen also durch entsprechende Vorkehrungen das Leben schwermacht, hat gute Chancen einen Einbruchdiebstahl abzuwenden. Es ist daher ratsam, sich einmal genauer mit dem Thema auseinanderzusetzen, wie das eigene Haus beziehungsweise die eigene Wohnung jederzeit bestmöglich gegen Einbrecher geschützt ist:

Tür abschließen

Die Polizeiliche Kriminalprävention selbst gibt konkrete Tipps für mehr Sicherheit gegenüber Einbrüchen und macht dabei deutlich, dass bereits kleine Gewohnheiten das Risiko eines Einbruchdiebstahls erheblich mindern können. Der erste Ratschlag lautet daher: Die Haustür sollte stets abgeschlossen werden! Das gilt selbst für eine kurze Abwesenheit. Es reicht also nicht aus, sie beim Verlassen der Wohnräume nur hinter sich zuzuziehen.

Fenster schließen

Alle möglichen Zugänge zur Wohnung müssen während der Abwesenheit geschlossen sein. Das gilt auch im Sommer für die Fenster. Wer diese nämlich gekippt lässt, bietet den Einbrechern damit eine optimale Gelegenheit für ein schnelles Einsteigen.

Schlüssel unzugänglich aufbewahren

Viele Menschen deponieren Schlüssel außerhalb der Wohnung. Das ist praktisch – wenn das Kind mal seinen Haustürschlüssel vergessen hat und vor verschlossener Türe steht oder weil die Putzfrau während der eigenen Abwesenheit ins Haus muss. Es gibt viele gute Gründe für das Deponieren von Schlüsseln, dennoch rät die Polizei dringend davon ab. Denn erfahrene Einbrecher finden garantiert jedes Versteck und wer ihnen das Leben so einfach macht, muss nicht nur mit einem Einbruchdiebstahl rechnen – sondern auch damit, dass die Versicherung schlussendlich den Schaden nicht bezahlt. Schlüssel sollten für solche Zwecke daher lieber Vertrauenspersonen in der Nähe überlassen werden, welche diese sicher aufbewahren.

Sicherheitstechnik installieren

Moderne Sicherheitstechnik kann den Zugang zum Haus oder der Wohnung erschweren. Sie kann zum Beispiel die Einbrecher durch Bewegungsmelder abschrecken, per Alarmanlage vertreiben oder durch eine vorgetäuschte Anwesenheit der Bewohner ein Einbruchversuch im Keim ersticken. Es gibt also viele verschiedene Möglichkeiten sowie Argumente für die Installation entsprechender Sicherheitstechnik im eigenen Zuhause – um aus diesem ein sogenanntes «Smart Home» zu machen. Welche Technik jeweils sinnvoll ist, hängt jedoch vom Einzelfall ab und bedarf eines umfassenden Gesamtkonzepts.

Rollläden oben lassen

Gerade eine längere Abwesenheit durch beispielsweise einen Urlaub kann für Einbrecher eine Einladung sein. In typischen Ferienzeiträumen beobachten diese deshalb genau, wo die Bewohner weg sind und sie dementsprechend in Ruhe einbrechen können. Das Stichwort ist bereits gefallen: Es gilt, die eigene Anwesenheit auch im Urlaub vorzutäuschen. Die Rollläden zu schließen und den Briefkasten überquellen zu lassen, ist daher keine gute Devise. Stattdessen sollte von außen alles den Anschein machen, als sei das Haus bewohnt.

Nachbarn konsultieren

Die Nachbarn können dabei eine tragende Rolle spielen. Sie sind häufig Vertrauenspersonen und übernehmen während der Abwesenheit Aufgaben wie das Gießen der Blumen oder eben das Leeren des Briefkastens. Sie sollten zudem über den Urlaubszeitraum informiert und dazu angehalten werden, bewusst die Augen offenzuhalten und Bescheid zu geben, wenn beispielsweise fremde Personen um das Haus schleichen und dieses «auskundschaften». Wer hingegen ein weniger gutes Verhältnis zu den Nachbarn hat, wo diese weit entfernt wohnen oder selbst im betreffenden Zeitraum abwesend sind, braucht es weitere Maßnahmen für den Einbruchschutz.

Anrufbeantworter ausschalten

Einige Einbrecher gehen sogar so weit, über das Telefonbuch oder Internet die Festnetznummer der Bewohner herauszufinden und kurzerhand mittels Anruf zu prüfen, ob jemand zuhause ist. Viele Menschen machen nämlich den Fehler, während ihres Urlaubs den Anrufbeantworter einzuschalten und dort auch noch praktischerweise die Dauer ihrer Abwesenheit zu erläutern. Stattdessen sollte der Anrufbeantworter ausgeschaltet und besser noch eine Weiterleitung der Anrufe eingerichtet werden – auf das Smartphone beispielsweise.

Vorsicht auf sozialen Netzwerken

Selbiges gilt für soziale Netzwerke: Für die Einbrecher darf nicht über Instagram, Facebook & Co ersichtlich sein, dass und wie lange die Bewohner außer Haus sind. Viele Menschen posten öffentlich Urlausbilder mit Informationen wie «noch drei Wochen im Paradies» und geben dabei unwissentlich Kriminellen einen Freifahrtschein für den Einbruch in ihre vier Wände. Bestenfalls wird also überhaupt nicht über den eigenen Urlaub berichtet oder wenn doch, so gilt es zumindest genauestens zu prüfen, wer Zugriff auf diese Informationen hat.

Fazit

Eine 100-prozentige Garantie auf die Sicherheit des eigenen Hauses oder der Wohnung gibt es niemals. Dennoch können einige wichtige Verhaltensregeln dabei helfen, diese während der eigenen Abwesenheit – sei sie nur kurz oder für längere Zeit – gegen einen Einbruchdiebstahl abzusichern. Zudem bietet die moderne Sicherheitstechnik zahlreiche wirkungsvolle Möglichkeiten zur Abschreckung von Einbrechern. Wird also ein ganzheitliches Konzept zwischen Technik und Verhaltensregeln entwickelt, ist die Chance sehr hoch, dass Einbrecher die eigenen vier Wände meiden – oder der Einbruchdiebstahl zumindest zu einem der über 40 Prozent an gescheiterten Versuchen gehören wird.


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