DNA-Untersuchung läuft

Wolf angeblich im Landkreis Karlsruhe gesichtet – Zwei tote Tiere mit verdächtigen Bisspuren aufgefunden

Wolf angeblich im Landkreis Karlsruhe gesichtet – Zwei tote Tiere mit verdächtigen Bisspuren aufgefunden
Es gibt Anzeichen, dass wieder ein Wolf durch den Landkreis Karlsruhe streift. Foto: Archiv

Karlsruhe, 13.02.2023, 13:25 Uhr, Bericht: Redaktion In den vergangenen Tagen verdichteten sich die Anzeichen, dass aktuell wieder ein Wolf durch den Landkreis Karlsruhe streife. Dies meldet das Landratsamt Karlsruhe heute Vormittag. Hinweise wurden aus mehreren Städten und Gemeinden gemeldet.

Zwei tote Tiere, ein Schaf und ein Damwild, seien mit verdächtigen Bisspuren aufgefunden worden und zusammen «mit den Sichtungen zur weiteren Auswertung» an das Wildtierinstitut der Forstlichen Versuchs- und Forschungsanstalt, FVA, nach Freiburg weitergeleitet worden. Eine zweifelsfreie Bestätigung würden die Meldungen aber noch nicht zulassen. Gewissheit sollen unter anderem Auswertungen von DNA-Abstrichen bringen.

Für den Mensch soll der Wolf kein großes Risiko darstellen, zeigt eine Studie, die kürzlich aktualisiert wurde. https://www.nabu.de/news/2021/04/29806.html. Zwischen 1950 und 2002 wurden in Europa – ausgenommen Russland – und Nordamerika 68 Menschen von Wölfen verletzt, in acht Fällen tödlich. Bei über der Hälfte der Angriffe sei Tollwut die Ursache gewesen.

«Es ist nicht abwegig, dass erneut ein Wolf durch die Rheinebene streift und sich in den entsprechenden Bereichen des Landkreises aufgehalten hat beziehungsweise noch aufhält» sagt der Wildtierbeauftragte im Landratsamt Karlsruhe Daniel Reinhard. «Bei gesichteten Einzeltieren handelt es sich oft um einen Jungwolf der sein Elternrudel verlassen hat und auf der Suche nach einem neuen Revier oder einer Partnerin ist und dabei nicht selten mehrere hundert Kilometer zurücklegt.» Eine konkrete Gefahr für die Bevölkerung bestehe nicht, es wird jedoch empfohlen – wie generell bei allen Wildtieren – Abstand zu halten, keine Streichel- oder Fütterungsversuche zu unternehmen, befestigte Waldwege nicht zu verlassen und Hunde an der Leine zu führen.

 

Die für das Wolfsmonitoring zuständige Forstliche Versuchsanstalt Freiburg bittet, Beobachtungen direkt an Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein! oder 0173/6041117 zu melden. Meldungen werden auch unter Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein! entgegengenommen. Für eine sichere Bestätigung ist eine scharfe Foto- oder Videoaufnahme oder ein DNA-Nachweis wie z.B. Speichel an einem Riss oder abgesetzter Kot erforderlich.

Im jüngsten Untersuchungszeitraum wurden in Deutschland 161 Wolfsrudel erfasst, hinzukommen bundesweit 43 Wolfpaare und 21 sesshafte Einzeltiere. Der Großteil der Wölfe lebt nach wie vor in Brandenburg, Niedersachsen und Sachen. In Baden-Württemberg wurden erstmals im Jahr 2015 wieder Wölfe bestätigt. 18 zugewanderte Wölfe konnten seitdem in Baden-Württemberg genetisch individuell nachgewiesen werden, drei davon sind aktuell sesshaft. Als Wildtierart sind Wölfe nach dem Bundesnaturschutzgesetz streng geschützt.


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