Aus dem Rathaus Gernsbach

Konstruktive Diskussionen über Dorfladen Staufenberg – „Unklare Finanzierung“ - Projekt soll keine städtische Maßnahme werden

Gernsbach, 25.09.2019, Bericht: Rathaus Bürgermeister Julian Christ hat am 19. September Vertreter der Initiative Dorfleben und die Spitzen der Gemeinderatsfraktionen zu einem Gespräch ins Rathaus gebeten.

Gemeinsam mit den beiden Vertretern der Initiative Udo Kathan und Nina Haller, Stadtkämmerer Benedikt Lang und Stadtbaumeister Jürgen Zimmerlin sowie den Spitzen der Gemeinderatsfraktionen Steffen Fetzner (FBVG), Frauke Jung (CDU), Dr. Irene Schneid-Horn (SPD) und Birgit Gerhard-Hentschel (GRÜNE) hat Bürgermeister Christ über die Zukunft des Projekts Dorfleben Staufenberg beraten.

Anlass des Arbeitsgesprächs ist die unklare Finanzierung des möglichen Dorfladens. Der Dorfladen soll nach Wunsch der Initiative auf dem ehemaligen Markthallen Areal in der Ortsmitte von Staufenberg als Neubau entstehen. Angedachte Säulen der Finanzierung sind ein LEADER Zuschuss und ein Zuschuss durch den Investor. Beide Zuschüsse konnten nicht gesichert werden.

Frau Dr. Antje Wurz, Leiterin der LEADER-Geschäftsstelle Mittelbaden, legte bereits im April dar, dass die Dorfladen UG einen LEADER-Zuschuss nur dann erhalten könne, wenn sie selbst Bauherrin des Dorfladens sei und ihr entsprechende Baukosten auch direkt entstünden. Damit ist eine LEADER-Förderung ausgeschlossen.

Auch die Förderung durch einen Investor ist bislang noch nicht vertraglich gesichert. Abschließend wäre im bisherigen Modell noch ein Zuschuss der Stadt Gernsbach notwendig. Über diesen hat der Gemeinderat noch nicht beraten.

Bürgermeister Christ hebt hervor: «Grundsätzlich möchten wir das außerordentliche ehrenamtliche Engagement der Initiative nach Kräften unterstützen. Allerdings stellt der Bau eines Dorfladens keine städtische Aufgabe dar, zumal es mit der Nutzung von Bestandsimmobilien auch Alternativen gäbe.» Bei einer nun aus städtischer Sicht notwendigen Richtungsänderung des Projekts will Bürgermeister Christ aber aktiv bei der Suche nach geeigneten alternativen Standorten in Bestandsimmobilien unterstützen. Auch eine Anschubfinanzierung wie in Reichental will er dem Gemeinderat gerne vorschlagen. Die Fraktionen senden einvernehmlich das gleiche Signal an die Initiative. Das Projekt soll weiterhin vom Gemeinderat begleitet werden. Der Initiative raten die Vertreter der Fraktionen die Nutzung einer Bestandsimmobilie nach dem Vorbild von Reichental anstatt eines Neubaus an. Aus Sicht der Fraktionen ist jetzt ein Umdenken erforderlich; das bisherige Neubauprojekt überschreitet in seinen Dimensionen ohne zugesicherte Förderung das Machbare.

Udo Kathan, der die Initiative Dorfleben seit rund vier Jahren leitet, will die derzeitige Zielsetzung eines Neubaus noch nicht aufgeben. Er will noch weitere Investorengespräche führen und auf diesem Weg versuchen, die Finanzierung zu stemmen. Die Rückmeldung des Gemeinderates, das Projekt auch bei einer neuen Zielsetzung als Bestandsimmobilie weiter unterstützen zu wollen, nimmt er als positives Zeichen mit in seine Gruppe.


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