Aus dem Rathaus Gernsbach

Luftbilder von Gernsbach um 1960 – Neuerwerbung des Stadtarchivs

Luftbilder von Gernsbach um 1960 – Neuerwerbung des Stadtarchivs
Luftbild von Gernsbach aus dem Jahr 1959. Foto: Hugo Moser

Gernsbach, 10.03.2021, Bericht: Rathaus Das Stadtarchiv Gernsbach hat zehn Luftbildaufnahmen der Nachkriegszeit dauerhaft für die Öffentlichkeit sichern können.

Die Fotografien aus der Zeit zwischen 1959 und 1962 zeigen sowohl die Kernstadt als auch alle Stadtteile in gestochen scharfer Auflösung. Sie ergänzen die vorhandenen, aus dem Zeppelin aufgenommenen Bilder aus den 1920er Jahren und stellen eine erstrangige visuelle Quelle zur Stadtentwicklung dar.

Die Aufnahmen stammen von Hugo Moser, einem Fotografen aus Kornwestheim, der zu den wenigen seinerzeit akkreditierten Luftbildfotografen in Westdeutschland zählte. Er schoss Tausende vorwiegend schwarz-weiße Luftaufnahmen hauptsächlich von Städten, Dörfern und Landschaften in Baden-Württemberg. Moser, der sein Handwerk bei der Luftwaffe als Aufklärungspilot erlernt hatte, fotografierte mit der legendären «Aero Technika»-Kamera der Firma Linhof mit dem Filmformat 6 x 7 cm, was eine für damalige Verhältnisse herausragende Bildqualität garantierte.

Über seinen Sohn Uwe Moser kam jetzt der Erwerb der Bilder zustande. Die Rechte liegen räumlich und zeitlich unbegrenzt bei der Stadt Gernsbach, so dass sie künftig für nicht kommerzielle Zwecke auch für die interessierte Allgemeinheit kostenfrei zugänglich gemacht werden können.

 

«Es heißt, ein Bild sagt mehr als tausend Worte», meint Stadtarchivar Wolfgang Froese. «Das ist in diesem Fall wirklich der Fall, denn bei einem genauen Blick gibt es unglaublich viel zu sehen.» Die Bebauung der Nordstadt ist im Gange, aber noch lange nicht abgeschlossen, Obertsrot-Siedlung ist angelegt, aber die räumliche Verbindung zu Scheuern bei Weitem nicht vollzogen, und überall scheinen die Streuobstwiesen noch gepflegt und intakt. «Es ist eine Momentaufnahme und gerade deshalb so wertvoll», sagt Froese.

Bürgermeister Julian Christ freut sich über den Erwerb: «Es ist wichtig, dass wir uns zielbewusst auch der Nachkriegsgeschichte zuwenden, denn die Zahl der Zeitzeugen nimmt ab und wir können auch hier ganz viel über die Entwicklung Gernsbachs erfahren.»

Eine künftige Ausstellung der Bilder ist nach Ende der Pandemie angedacht.


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