Aus dem Rathaus Gaggenau

Menschen locken Wildtiere in „ihren eigenen Lebensbereich“ – Stadt Gaggenau warnt vor Nutrias, die „stark zubeißen können

Menschen locken Wildtiere in „ihren eigenen Lebensbereich“ – Stadt Gaggenau warnt vor Nutrias, die „stark zubeißen können
Foto: Stadtverwaltung/Sandra Müller

Gaggenau, 19.08.2021, Bericht: Redaktion Auf ein Phänomen, das weit über Gaggenau hinausreicht, macht die Stadtverwaltung Gaggenau aufmerksam.

Die Fütterung von Wildtieren sei ein großes Problem, da die Bevölkerung die Tiere damit zu sehr in ihren eigenen Lebensbereich locke. Darunter falle nicht nur das gezielte Füttern, sondern auch das Hinterlassen von Lebensmitteln, die im Park verzehrt werden. Das locke die Tiere an und sorge dafür, dass diese sich niederlassen und vermehren, macht Elke Henschel, Leiterin der städtischen Umweltabteilung den größeren Zusammenhang des Problems deutlich.

Die Erklärung der Stadt Gaggenau im Wortlaut:

Ein Spaziergang durch den Murgpark bietet so einiges – oftmals auch die Begegnung mit den Nutrias. Was für die einen eine niedliche und faszinierende Tierart ist, empfinden andere wiederum als abstoßend und furchterregend. Gut vier Jahre ist es her, dass einige Tiere sich an dieser Stelle der Murg angesiedelt haben. Seitdem ist die Population der Nagetiere stark angewachsen. Grund hierfür ist das Füttern, was nicht nur dafür sorgt, dass die Wildtiere sich stark vermehren, sondern auch, dass sie krank werden. Bereits in der Vergangenheit hat die Stadt Schilder über das Fütterungsverbot angebracht, welche mutwillig entfernt wurden oder dem Vandalismus zum Opfer gefallen sind. Nun startet die Stadt einen weiteren Versuch mit zehn neuen Schildern und errichtet zudem einen naturnahen Zaun an der Böschung. Dieser wird voraussichtlich zwischen 40 und 50 Zentimeter hoch sein und an der «Hauptausstiegsstelle» der Nutrias errichtet werden. Er soll verhindern, dass die Tiere in die Murguferanlage gelangen und dort überhaupt erst gefüttert werden können.

 

«Die Fütterung von Wildtieren ist ein großes Problem, da die Bevölkerung die Tiere damit zu sehr in ihren eigenen Lebensbereich lockt. Darunter fällt nicht nur das gezielte Füttern, sondern auch das Hinterlassen von Lebensmitteln, die im Park verzehrt werden. Das lockt die Tiere an und sorgt dafür, dass diese sich niederlassen und vermehren, da sie davon ausgehen, auch weiterhin dort Nahrung zu finden», erklärt Elke Henschel, Leiterin der städtischen Umweltabteilung. Deutlich sichtbar ist diese Entwicklung im Rückblick auf die vergangenen Jahre. Wo ursprünglich nur Enten angesiedelt waren, sind seit den letzten vier Jahren auch Nutrias im Murgpark zu finden. Darüber hinaus breiten sich die Nilgänse zunehmend aus, die ebenfalls eine Tierart darstellt, die hier nicht heimisch ist. Zur Folge hat dies, dass die heimischen Arten immer mehr verdrängt werden.

Die Stadt appelliert an die Eigenverantwortung der Bürger und weist darauf hin, dass das Füttern von Wildtieren verboten ist und eine Ordnungswidrigkeit darstellt. Die Tiere sind selbst in den Wintermonaten nicht auf die Fütterung angewiesen und finden ausreichend Nahrung. Des Weiteren macht die Fütterung die Tiere krank und führt häufig bei ihnen zu Durchfall. Zur Folge hat dies die Verkotung des Murgparks und stellt zudem zahlreiche Herde her, wo Krankheiten an den Menschen übertragen werden können. Im schlimmsten Fall führt die Fütterung von Wildtieren sogar zum Tod dieser.

Weiter bittet die Stadtverwaltung Abstand zu den Nutrias zu halten, da diese in Stresssituationen stark zubeißen können und damit eine Gefahr für Kinder darstellen.


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