Aus dem Rathaus Gernsbach

Neues Bauland für Reichental – Gernsbacher Gemeinderat berät über Grundsatzbeschluss zu Baugebiet „Hardt III"

Gernsbach, 06.05.2020, Bericht: Rathaus Nachdem Reichental rund 25 Jahre keine Baulandentwicklung erfahren hat, macht die jetzt in den Gemeinderat und in den Ortschaftsrat eingebrachte Vorlage der Verwaltung den Weg frei für die Baulanderschließung im Bereich Hardt, sofern der Gemeinderat am 18. Mai in seiner Sitzung dies mehrheitlich beschließt.

«Unsere Ortsteile müssen genauso wie die Kernstadt eine systematische Entwicklung erfahren. Genau dafür haben wir im letzten Jahr die Baulandstudie beschlossen», so Bürgermeister Christ.

Der Grundsatzbeschluss sieht vor, eine Baulandentwicklung auf Basis der Abrundung des Baugebiets «Hardt III» am westlichen Ende der bestehenden Erschließungsstraßen einzuleiten. Dem vorangegangen war die Aktualisierung der Machbarkeitsstudie für das Baugebiet «Hardt IV», 1. Bauabschnitt, für eine Entwicklung mit 12 Baugrundstücken entlang der verlängerten Südhangstraße durch die beauftragte Firma KBB aus Baden-Baden. Die Gespräche mit den einzelnen Grundstückseigentümern wurden auf der Basis von nochmals kritisch geprüften Erschließungskosten von 178 Euro pro Quadratmeter zuzüglich Bodenwert 16 Euro pro Quadratmeter, somit Gestehungskosten von 194 Euro pro Quadratmeter, geführt.

Im Ergebnis sind dem Grunde nach alle beteiligten Grundstückseigentümer zwar mitwirkungsbereit, aber zwei Eigentümer haben Vorbehalte wegen des geringen Einwurfwertes geäußert. Von den mitwirkungsbereiten Eigentümern ist lediglich ein Beteiligter dazu bereit, einen bis zwei Bauplätze zu erschließen. Für die Stadt stellt die Erschließung unter Annahme einer Zuteilung von maximal zwei Baugrundstücken an Beteiligte damit eine äußerst hohe und unverhältnismäßige finanzielle Belastung sowie ein erhebliches Risiko dar.

Darüber hinaus sind die Vorhaltekosten für zehn städtische Bauplätze, 885.000 Euro, sowie Vorleistungen für einen etwaigen 2. Bauabschnitt zu berücksichtigen. Vor diesem Hintergrund kann eine Baulandentwicklung auf der Basis von Hardt IV aus Sicht der Stadtverwaltung leider nicht befürwortet werden.

Die in der Baulandstudie favorisierte Abrundung des Gebiets Hardt III bietet so einer aktuellen Studie zufolge eine mögliche Ausweisung von neun Bauplätzen. Hierbei bewegen sich die Vorhaltekosten der Stadt für sieben Bauplätze mit circa 493.920 Euro noch in einem vertretbaren Rahmen.

Trotz einer topografisch herausfordernden Lage würden sich die Kosten für einen Bauplatz in Hardt III auf dem Preisniveau von Eben II bewegen. Ferner würde die Abrundung von Hardt III Synergien für das Planverfahren bieten, was wiederum die bauliche Realisierung beschleunigen dürfte.

«Wir müssen gewissenhaft abwägen und die Baulanderschließung unter der Berücksichtigung der Realisierbarkeit betrachten. Die zügige Schaffung von neun Bauplätzen im Rahmen von Hardt III ist eine große Chance für Reichental, die ich gerne gemeinsam mit dem Ortschaftsrat ergreifen würde», so Bürgermeister Julian Christ abschließend.


Zurück zur Startseite und zu den weiteren aktuellen Meldungen.