Aus dem Rathaus Gaggenau

Plage Motorradlärm auch in Gaggenau – Gemeinsame Zusammenarbeit gegen Motorenlärm – Zusammenschluss von 100 Städte und Gemeinden

Plage Motorradlärm auch in Gaggenau – Gemeinsame Zusammenarbeit gegen Motorenlärm – Zusammenschluss von 100 Städte und Gemeinden
Das Treffen der Initiative Motorradlärm mit dem Vorstand von Silent Rider in Gaggenau. Foto: StVw

Gaggenau, 16.07.2020, Bericht: Rathaus Bereits seit vielen Jahren ist Motorenlärm vor allem ein regionales Problem. Auch das Murgtal ist aufgrund seiner Landschaft ein beliebtes Ziel für viele Motorradfahrer.

Weitere Hotspots befinden sich in den Innenstädten und lassen die Anwohner unter dem Motorengeheul leiden. Lärmdisplays, wie sie in Michelbach angebracht wurden, helfen nur bedingt dabei ein Bewusstsein bei den Fahrern zu schaffen. Die Initiative Motorradlärm ist ein Zusammenschluss von über 100 Kommunen aus Baden-Württemberg, die Motorradlärm mit Unterstützung des Landes spürbar reduzieren will.

Ähnliche Ziele verfolgt der Verein Silent Rider – ursprünglich ein Zusammenschluss aus der Eifelgemeinde –, der bundesweite Veränderungen herbeiführen möchte. Um über die weitere Zusammenarbeit zu sprechen, haben sich die Mitglieder des Raumes Mittelbaden mit dem Verein am 7. Juli in Gaggenau getroffen.

«Es geht uns darum die zu stigmatisieren, die bundesweit zu schnell und zu laut unterwegs sind, um vor allem die Anwohner zu entlasten. Wir richten uns nicht gegen Motorradfahrer und begrüßen auch gerne weiterhin all diejenigen, die die Landschaft genießen sowie die Region touristisch erkunden wollen&rauqo;, betonte Bürgermeister Michael Pfeiffer bei Beginn des Treffens. Schon seit Ende des Jahres 2018 besteht der Kontakt zum Verein Silent Rider, initiiert von Sonja Schuchter, Bürgermeisterin von Sasbachwalden und Sprecherin der Initiative: «Der Verein ergänzt unsere Initiative sehr gut. Wir wollen beide etwas erreichen und das können wir nur dann, wenn wir gemeinsam aktiv sind.»

 

Auf Initiative von Silent Rider hat das Land Nordrhein-Westfalen mit der Unterstützung aus Baden-Württemberg am 15. Mai eine Bundesratsentschließung herbeiführen können. Die Bundesratsentscheidung umfasst insgesamt zehn Punkte zur Verringerung von Motorradlärm. Insbesondere werden Bundesregierung und EU dazu aufgefordert, die Kontrolle von Lärm zu erleichtern und gesetzliche Regelungen für eine Lärmreduzierung der Maschinen zu schaffen. Doch wolle man nicht nur gemeinsam mit Silent Rider auf politischer Ebene agieren. Vor allem geht es darum ein verstärktes Bewusstseins- und Wahrnehmungsverhältnis für Motorenlärm zu schaffen. Erreichen möchte der Verein das auf dem Weg der Kampagne, die von einer Agentur umgesetzt wird. «Wir müssen das Bewusstsein der Menschen formen und sie soweit darauf aufmerksam machen, dass sie auf Lärmbelästigung achten», erklärt Bürgermeister Pfeiffer. Agieren möchte man jedoch nicht nur bundesweit, sondern über die Landesgrenzen hinaus. Denn auch Länder wie Österreich und die Schweiz haben mit Motorradlärm zu kämpfen.

Während des Treffens in der Jahnhalle wurde vor allem deutlich, dass große Hoffnungen an die Zusammenarbeit gestellt werden. «Durch eine Kombination aus unserem Verein und der Initiative aus Baden-Württemberg wird es deutliche Synergieeffekte geben und wir können vieles bewegen», freuten sich die Vorstandsmitglieder von Silent Rider. Aktuell muss noch geklärt werden, wie die Zusammenarbeit konkret aussehen wird. Klar ist bereits, dass nicht jede Kommune dem Verein beitreten, sondern es vielmehr einzelne Vertreter geben wird. Im Herbst ist ein Treffen mit allen Mitgliedern der Initiative in Stuttgart geplant. Bis dahin möchte man jedoch aus dem Raum Mittelbaden mittels Videokonferenzen im Kontakt mit Silent Rider bleiben.


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