Gefahr noch nicht gebannt
Sicherheitsmaßnahmen nach Hangabrutsch in Gaggenau – „Betroffene Anwohner schützen“
Gaggenau, 31.05.2024, Bericht: Redaktion Die Lage wegen eines Hangabrutsches in Gaggenau-Michelbach habe weiter stabilisiert werde können. Ganz gebannt sei die Gefahr aber noch nicht, teilt das Rathaus Gaggenau mit.
Die weitere Entwicklung sei nun komplett von der Natur abhängig. Für das Wochenende ist wieder Dauerregen angekündigt. Jetzt gelte es erst einmal abzuwarten, ob die optimistischeren Meteorologen recht behalten und die Region am Wochenende von den heftigsten Niederschlägen verschont bleibt, heißt es aus dem Rathaus. Denn «weiterer Regen erhöht wieder das Risiko für eventuelle Abrutsche».
«Alles Menschenmögliche wurde getan», bilanzierte Einsatzleiter Nicolas Faber am Mittwochmorgen. Insbesondere das THW habe in der Nacht von Dienstag auf Mittwoch für mehr Sicherheit der untenliegenden Häuser gesorgt. 25 Lkw-Ladungen abgerutschtes Erdmaterial seien vorsichtig mit dem Bagger abgetragen und abgefahren worden.
Am Dienstagmittag beschlossen die Einsatzkräfte zusammen mit Oberbürgermeister Michael Pfeiffer und Bürgermeister Andreas Paul, mit dem Entfernen von Erdmaterial zu beginnen. Zunächst habe das Augenmerk vor allem dem betroffenen Haus gegolten, auf dessen Kellerfenster am Sonntagabend der Hang gerutscht war. Um hier weiteren Schaden durch Schmutzwassereinfluss im Keller zu verhindern, sei behutsam begonnen worden das Erdmaterial wegzubaggern. Während des Einsatzes sei nahezu alles abgerutschte Erdmaterial abgetragen und neue Drainage-Rohre verlegt worden. Der nächtliche Einsatz habe bis etwa sechs Uhr am Mittwochmorgen gedauert und sei durch die Feuerwehr Gaggenau abgesichert worden.
Im Laufe des Vormittages sei erneut ein Bodengutachter vor Ort gewesen, der Bohrungen in die Tiefe vorgenommen habe. «Es ging darum mehr Informationen über die Beschaffenheit des Bodens zu erfahren», erklärt Nicolas Faber. Auch ein Experte des Landesamtes für Geologie, Rohstoffe und Bergbau aus Freiburg sei hinzugezogen worden. Nach der Bestandsaufnahme am Mittwochvormittag, wurden weitere Maßnahmen ergriffen. So soll aktuell eine «Schutzmauer» aus überdimensional großen Sandsäcken, so genannten «Big Bags», errichtet werden. Diese soll dazu dienen, dass im Falle weiterer Erdbewegungen kontrolliert Wasser und Erdmaterial abgeleitet werden. Dazu sollen auch noch weitere Drainagen auf dem Gelände verlegt werden. Im Anschluss werde der betroffene Wiesenbereich wieder komplett mit Planen überdeckt, um weiteres Eindringen von Niederschlägen zu verhindern. «Mit all diesen stabilisierenden Maßnahmen gehen wir davon aus, dass wir weiteres Unheil verhindern können», so Einsatzleiter Faber.
«Die Mitglieder des THW haben ganze Arbeit geleistet», lobten Oberbürgermeister Michael Pfeiffer und Bürgermeister Andreas Paul am Mittwochmorgen den Einsatz der THW-Ortsverbände Kirchheim, Baden-Baden, Rastatt und Pforzheim. Ihr Dank galt zudem den Aktiven der Feuerwehr-Abteilungen Kernstadt und Michelbach sowie der DRK-Bereitschaft Gaggenau, die die Helfer mit Getränken und Essen versorgte.
Die Stadtverwaltung bittet um Verständnis darum, dass es sowohl in der Rotenfelser Straße wie auch in der Siedlungsstraße immer wieder zu Einschränkungen oder Sperrungen kommen kann.
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