Aus dem Rathaus Gernsbach

Stadt Gernsbach gibt auf – Engagement Brückenmühle gescheitert – Stadt hat alle Möglichkeiten ausgeschöpft

Stadt Gernsbach gibt auf – Engagement Brückenmühle gescheitert – Stadt hat alle Möglichkeiten ausgeschöpft
Die Brückenmühle in Gernsbach. Foto: Stadt Gernsbach

Gernsbach, 21.11.2018, Bericht: Rathaus Bürgermeister Christ hält zum Thema Brückenmühle: «Fast ein Jahr lang haben wir alles versucht, um Eigentümerin des Gebäudes zu werden und somit die tatsächliche Entwicklung der Brückenmühle zu sichern. Dabei wurden auch mutige Wege beschritten, die sich nicht gleich jedem erschlossen haben. Denn die Stadt wäre ein sicherer Garant für die erfolgreiche Sanierung des Gebäudes geworden.»

Bereits im März hatte der Gemeinderat einstimmig den Beschluss gefasst, den Verkauf der Brückenmühle zu verhindern, indem die sogenannte «Sanierungsrechtliche Genehmigung» versagt wurde. Weitere Gemeinderatsbeschlüsse folgten im September mit der Konkretisierung des Sanierungsziels als auch mit Beschluss der Ausübung des städtischen Vorkaufsrechts. Alle Beschlüsse erfolgten in enger Abstimmung mit der renommierten Kanzlei Deubner Kirchberg. Nach vertiefter Prüfung bewertete die Kanzlei die Frage des Vorkaufsrechtes neu und riet der Stadt von einer Ausübung ab.

Die Beschlüsse des Gemeinderates dienten als Grundlage für weitergehende Gespräche mit dem Verkäufer Oleg Storm und dem Käufer Viktor Karp. Im Gespräch mit beiden Parteien wurde jedoch deutlich, dass diese nicht bereit sind, in konstruktive Gespräche zu gehen und auf einen langjährigen Rechtsstreit setzen. «Dem Verkäufer ist es über Jahre hinweg nicht gelungen, das Gebäude zu sanieren. Als Bürgermeister trage ich jedoch Verantwortung für die gesamte Stadt und ein jahrelanger Rechtsstreit wäre hier mit unverhältnismäßig hohen Kosten und sicherem Stillstand verbunden.»

Christ abschließend: «Auch wenn es weh tut − wir als Stadt haben letztendlich keinen Einfluss auf Privatbesitzer und können nur hoffen, dass der Investor das Gebäude tatsächlich entwickelt.» Für die Dezember-Sitzung wird der Bürgermeister dem Gemeinderat daher vorschlagen, den Verkauf zuzulassen und auf einen jahrelangen Rechtsstreit zu verzichten.

Zum Hintergrund: Die Brückenmühle befindet sich im privaten Besitz. Nachdem der jetzige Eigentümer, die KSB mit ihrem Geschäftsführer Oleg Storm, Planungen für ein Hotel fallen und das Gebäude brach liegen ließ, besteht seit Ende 2017 ein neuer Kaufvertrag. Hierin soll die Brückenmühle für einen, gegenüber dem Verkehrswert, deutlich überhöhten Kaufpreis von 1,6 Millionen Euro den Eigentümer wechseln und an die Deutsche Baukultur mit dem Geschäftsführer Viktor Karp übergehen.


Zurück zur Startseite und zu den weiteren aktuellen Meldungen.