Bedrohungslage
Hunderte Eintracht Frankfurt-„Fans“ planten Attacken in Karlsruhe – Polizeipräsidium: „Verdacht des schweren Landfriedensbruchs“

Baden-Baden, 18.05.2025, 21:20 Uhr, Bericht: Redaktion Gerade noch rechtzeitig konnte die Karlsruher Polizei heute offenbar konkret geplante Ausschreitungen von «Fans» von Eintracht Frankfurt in Karlsruhe weitgehend verhindern.
Die Frankfurt-Anhänger hatten auf der Durchreise nach dem gewonnenen Bundesligaspiel in Freiburg in Karlsruhe Station gemacht, offenbar mit dem Ziel gewalttätiger Attacken. Im Karlsruhe Hauptbahnhof waren Dutzende dieser offenbar gewaltbereiten «Fans» ausgestiegen und in Durlach waren es sogar mehrere Hundert solch zweifelhafter Fans, die den Zug aus Freiburg verließen.
Die gemeinsame Pressemitteilung des Polizeipräsidiums Karlsruhe und der Bundespolizeiinspektion Karlsruhe vom 18. Mai 2025 im Wortlaut:
Am Samstagabend musste die Polizei bei zwei größeren Einsatzlagen im Bereich des Hauptbahnhofs Karlsruhe und später im Bereich des Durlacher Bahnhofs mit starken Kräften gegen «Fans» des Fußballvereins Eintracht Frankfurt vorgehen, um mögliche Ausschreitungen zu verhindern.
Die Polizei erhielt zunächst Kenntnis darüber, dass eine unbekannte Anzahl von Eintracht-Fans auf der Rückreise des Bundesligaspiels SC Freiburg gegen Eintracht Frankfurt in Karlsruhe möglicherweise eine Auseinandersetzung planen würden. Ausgehend von einer möglichen Konfrontation mit anderen Fans, wurden in der Folge polizeiliche Aufklärungsmaßnahmen im Bereich des Hauptbahnhofs, dem Bahnhof Durlach und der Karlsruher Innenstadt durchgeführt.
Gegen 21:30 Uhr wurde bekannt, dass sich beim Umsteigevorgang einer größeren Anzahl Eintracht Frankfurt Fans am Hauptbahnhof Karlsruhe, etwa 30 Personen der einschlägigen Fanszene teils vermummte und vereinzelt Pyrotechnik zündete. Hierbei begaben sie sich aus dem Bahnhof hinaus in Richtung Zoologischer Garten. Noch auf dem Weg dorthin konnten die Personen von alarmierten Kräften des Polizeipräsidiums Karlsruhe angehalten und nach deutlichen Ansprachen in das Bahnhofsgebäude zurückgeführt werden.
Gegen 22:00 Uhr wurde darüber hinaus bekannt, dass eine Anzahl von etwa 250 bis 300 Frankfurt-Fans am Bahnhof Durlach aus einem Anschlusszug ausgestiegen waren. Laut Zeugenaussagen sollen sich mehrere Personen aus dieser Gruppe vermummt und mutmaßlich mit Messern bewaffnet haben. Auf dem Weg in Richtung Innenstadt sei es zu derzeit nicht näher bekannten Bedrohungshandlungen Seitens der Fans gekommen. Die Personengruppe konnte von Beamten der Bundespolizei mit Unterstützung von Beamten der Landespolizei, unter anderem des PP Karlsruhe, in den Bahnhof und den wartenden Zug zurückgedrängt werden. Im Verlauf der Fan-Rückreise kam es im Zuständigkeitsbereich der Bundespolizei jedoch zu weiteren Zwischenfällen wie Sachbeschädigungen und den Missbrauch von Nothilfemitteln. Die Ermittlungen hierzu laufen derzeit.
Im Zuständigkeitsbereich der Polizei Karlsruhe wurden präventiv an anderen Örtlichkeiten Maßnahmen ergriffen. Hier kam es zu keinen weiteren Vorkommnissen. Geschädigte der Bedrohungslage am Bahnhof Durlach oder gar Verletzte haben sich bislang nicht gemeldet. Der Bahnverkehr war bei beiden Geschehnissen zu keiner Zeit beeinträchtigt.
Aufgrund der Handlungen der Frankfurter Fanszene wird eine Strafanzeige wegen des Verdachts des besonders schweren Falls des Landfriedensbruchs zur Prüfung der Staatsanwaltschaft Karlsruhe vorgelegt.
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