Aus dem Polizeipräsidium Offenburg

Reisende Handwerker sorgen mit Gaunereien für Polizeieinsätze – Statt 50 Euro gleich 2.500 Euro gefordert

Reisende Handwerker sorgen mit Gaunereien für Polizeieinsätze – Statt 50 Euro gleich 2.500 Euro gefordert
Foto: Archiv

Baden-Baden, 28.09.2024, Bericht: Redaktion Mobile Handwerkertrupps die unaufgefordert an Wohnanschriften erschienen und Arbeiten verrichteten, sorgten im Laufe der Woche für mehrere Polizeieinsätze, berichtet das Polizeipräsidium Offenburg.

Zunächst günstige Preise entwickelten sich dabei jedoch in ungeahnte Höhen. So kam es am Mittwoch in Lahr zu einem Angebot eine Dachrinne zu säubern, wofür ein Betrag von 50 Euro vereinbart wurde. Nachdem für weitere Arbeiten nochmals 150 Euro verlangt wurden, summierte sich am Ende eine Forderung von über 2.500 Euro, die schließlich in bar an die drei Unbekannten übergeben wurde.

In einem Offenburger Ortsteil machten drei weitere Personen am Donnerstag ein Angebot, für 1.000 Euro ein zirka 100 Quadratmeter großes Garagendach zu sanieren und entfernten zunächst drei asbesthaltige Faserzementplatten. Als das Trio am Freitag ihre Arbeit fortsetzen wollte, konnten sie durch die zwischenzeitlich alarmierte Polizei einer Kontrolle unterzogen werden. Der Fachbereich Gewerbe und Umwelt des Polizeipräsidiums Offenburg hat nun ein Ermittlungsverfahren eingeleitet. Wie sich herausstellte hatte in diesem Fall der Hauptverantwortliche zwar ein entsprechendes Gewerbe angemeldet, konnte jedoch keinen erforderlichen Sachkundenachweis für den Umgang mit Asbest vorweisen. In diesem Fall kam es zu keinem Vermögensschaden beim Hausbesitzer.

 

Auch wenn nicht in jedem Fall eine Betrugshandlung vorliegt, gibt die Polizei in diesem Zusammenhang folgende Warnhinweise:

- Lassen Sie keine Fremden in Ihre Wohnung. Bestellen Sie Unbekannte zu einem späteren Zeitpunkt wieder, wenn eine Vertrauensperson anwesend ist.

- Wehren Sie sich energisch gegen zudringliche Besucher, sprechen Sie sie laut an oder rufen Sie um Hilfe.

- Lassen Sie nur Handwerker in Ihre Wohnung, die Sie selbst bestellt haben oder die von der Hausverwaltung angekündigt worden sind.

- Unterschreiben Sie nichts unter Zeitdruck.

- Lesen Sie Vertragsbedingungen gründlich durch und lassen Sie sie sich bei Bedarf erklären.

- Achten Sie bei der Unterschrift immer auf die Datumsangabe. Denken Sie daran, dass ein fehlendes oder falsches Datum die Durchsetzung Ihres Widerspruches erschwert.

- Verlangen Sie immer eine Kopie des Vertrags mit deutlich lesbarer Adresse und ebenso gut erkennbarem Namen des Vertragspartners.

- Treffen Sie mit Nachbarn, die tagsüber zu Hause sind, die Vereinbarung, sich bei unbekannten Besuchern an der Wohnungstür gegenseitig Beistand zu leisten.

- Prüfen und vergleichen Sie Angebote genau. Lassen Sie sich gerade durch bedrängende Hinweise (Beispiel: «Dieses Angebot gilt nur noch heute!») auf keinen Fall unter Druck setzen.

- Vereinbaren Sie für die gewünschte Dienstleistung immer einen Fixpreis.

- Bestehen Sie auf eine Rechnung und bezahlen Sie nicht sofort, lassen Sie sich beim Bezahlen nicht unter Druck setzen.




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