Aus dem Rathaus Rastatt

110 Wohnungen „Dianawerk“-Areal in Rastatt – OB Pütsch übergab Baugenehmigung

110 Wohnungen „Dianawerk“-Areal in Rastatt – OB Pütsch übergab Baugenehmigung
OB Hans Jürgen Pütsch und Freya Neubert vom Baurecht überreichten am 29. April die Baugenehmigung an Investor Viktor Karp. Foto: Stadt Rastatt

Rastatt, 04.05.2021, Bericht: Rathaus Ein ganz besonderes Wohnbauprojekt in Rastatt wird konkret: Zur Umnutzung der denkmalgeschützten Gebäude des ehemaligen Dianawerkes in zwei Mehrfamilienhäuser und zusätzlich dem Neubau von zwei Wohngebäuden konnte Oberbürgermeister Hans Jürgen Pütsch jetzt die Baugenehmigung an Investor Viktor Karp überreichen.

Der OB lobte die vorgelegten Planungen als «wunderschöne Wohnanlage und ein tolles Objekt», das allerdings mit ein paar baulichen Herausforderungen verbunden sei. Diese Herausforderungen rund um Denkmalschutz, Bodenschutz, Brandschutz und Lärmschutz waren es dann auch, die das Genehmigungsverfahren etwas in die Länge gezogen hatten. Besonderes Augenmerk galt zuletzt dem Lärmschutz, um das Wohnen am geschichtsträchtigen Standort mit der Nachbarschaft von Gewerbebetrieben bestmöglich in Einklang zu bringen.

Der Bauantrag für das gut 20 Millionen Euro umfassende Investitionsprojekt war von der Bauherrin Deutsche Baukultur 3. Rastatt Projekt GmbH & Co. KG mit Sitz in Baden-Baden im September 2019 eingereicht worden. Da verschiedenste Gutachten vorgelegt werden mussten, war der Antrag erst Ende Januar 2021 vollständig. Die Genehmigung durch das Baurechtsamt der Stadt erfolgte am 14. April. Der Gemeinderat hatte im Oktober 2019 einstimmig für die vorgelegte Planung votiert.

«Ich bin froh, dass wir jetzt loslegen können», freute sich der Geschäftsführer der Deutschen Baukultur, Viktor Karp, bei der Überreichung der Baugenehmigung im Rastatter Rathaus. Nun fehlt nur noch die Baufreigabe, also der bekannte rote Punkt. Dafür muss der Investor noch weitere Unterlagen bei der Stadt einreichen. Für das «tolle und spannende Projekt» rechnet er, auch wegen der Unwägbarkeiten der Corona-Pandemie, mit einer Bauzeit von zweieinhalb bis drei Jahren. «Unser Ziel war es schon länger, am Standort Modernes und Historisches miteinander zu verbinden und insbesondere barrierefreien und bezahlbaren Wohnraum zu schaffen. Wir haben viel Vertrauen in Sie», gab Oberbürgermeister Pütsch dem Geschäftsführer mit auf den Weg.

Das Bauvorhaben

Insgesamt am Standort in der Karlstraße geplant sind 110 Wohnungen. Dazu sollen die zwei denkmalgeschützten Gebäude – das ehemalige Fabrikgebäude und das Verwaltungsgebäude – zu Wohnhäusern mit insgesamt 42 Wohnungen umgebaut werden. Die restlichen baulichen Anlagen werden abgerissen und durch zwei neue Wohngebäude mit 68 Wohnungen, davon 14 barrierefrei, ersetzt. Die Traufhöhe der Neubauten orientiert sich dabei an der Traufhöhe der denkmalgeschützten Gebäude. Im Bereich der Neubauten sind eine gemeinsame zweigeschossige Tiefgarage mit 128 Stellplätzen und weitere 15 oberirdische Stellplätze vorgesehen.

 

Zur Geschichte des Standortes «Dianawerke»

Jakob Mayer und Josef Grammelspacher errichteten 1890 auf dem Gelände der Oberen Mühle in der Ludwigvorstadt eine Fabrik zur Produktion von Eisen- und Metallwaren. Anfangs produzierte die Firma Verkaufsautomaten, allerlei Haushaltswaren, wie Reibeisen und Fleischwölfe, sowie Luftgewehre. Seit 1905 firmierte die Fabrik unter dem heute noch bekannten Namen «Diana» und war spezialisiert auf die Herstellung von Luft- und Spielzeuggewehren. Nach der Übernahme der Dianawerke durch die German Sport Guns in Ense wurde die Produktion in Rastatt 2015 eingestellt und das Werk geschlossen.


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