Zeugen gesucht

Antisemitische Schmierereien am Rastatter Schloss – „Belohnung in Höhe von 1.000 Euro für sachdienliche Hinweise“

Antisemitische Schmierereien am Rastatter Schloss – „Belohnung in Höhe von 1.000 Euro für sachdienliche Hinweise“
Foto: Archiv

Rastatt/Stuttgart, 09.11.2023, Bericht: Redaktion «Die Staatlichen Schlösser und Gärten Baden-Württemberg sind schockiert über den Vandalismusvorfall, der sich in der Nacht zum vergangenen Montag am Residenzschloss Rastatt ereignete», schreibt die Behörde in einer Erklärung.

Die Staatlichen Schlösser und Gärten Baden-Württemberg sind eine nicht rechtsfähige Anstalt des öffentlichen Rechts und stehen unter Aufsicht des Finanzministeriums Baden-Württemberg. Sie sind zuständig für die Verwaltung und Betreuung der Schlösser und Gärten im Eigentum des Landes Baden-Württemberg, zu denen auch das Rastatter Schloss gehört. Unbekannte Täter beschmierten die Rückseite des historischen Schlosses in der Nacht zum Montag mit politischen und antisemitischen Parolen in roter Sprühfarbe. Die Kriminalpolizei hat die Ermittlungen aufgenommen. Die Staatlichen Schlösser und Gärten loben nun eine Belohnung in Höhe von 1.000 Euro für sachdienliche Hinweise aus, die zur Ergreifung der Täter führen.

 

Die weitere Mitteilung der Staatlichen Schlösser und Gärten Baden-Württemberg vom 8. November 2023 im Wortlaut:

Große rote Buchstaben mit politischen und antisemitischen Parolen verunstalten die rückliegende Fassade des barocken Residenzschlosses. Am Montagmorgen entdeckten die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Schlossverwaltung Rastatt die Schmierereien. Nicht nur das Team um Schlossverwalterin Magda Ritter zeigt sich erschüttert, auch Patricia Alberth, Geschäftsführerin der Staatlichen Schlösser und Gärten, verurteilt den abscheulichen Akt auf das Schärfste: «Das Residenzschloss Rastatt ist ein Symbol unserer Geschichte und Kultur. Diese beschämende Form des Vandalismus ist nicht nur eine Schändung des Gebäudes, sondern auch ein Angriff auf die Werte, die es repräsentiert.» Das Beseitigen der Schäden bedeutet neben dem personellen auch einen hohen finanziellen Mehraufwand: Der Kalk-Anstrich des Residenzschlosses kann nicht einfach übermalt werden. Ein Termin mit einem Maler zur Begutachtung des Schadens fand am Dienstag statt. Die genaue Einschätzung der Schadenshöhe ist zum aktuellen Zeitpunkt schwierig und gestaltet sich in mehreren Schritten. Zunächst werden die Schmierereien entfernt. Danach wird über das weitere Verfahren entschieden. Eine Erneuerung des Kalk-Anstrichs ist zudem von der Wetterlage abhängig. Die Gesamtkosten für die Wiederherstellung könnten sich auf eine fünfstellige Summe belaufen.

«Wir werden alles in unserer Macht Stehende tun, um die Schäden zu beheben, die Verantwortlichen zur Rechenschaft zu ziehen und somit sicherzustellen, dass unser gemeinsames kulturelles Erbe für zukünftige Generationen bewahrt wird. Dabei sind wir auch auf die Unterstützung aus der Bevölkerung angewiesen», so Patricia Alberth weiter. Die Staatlichen Schlösser und Gärten loben eine Belohnung in Höhe von 1.000 Euro für sachdienliche Hinweise aus, die zur Ergreifung der Täter führen. Die Staatlichen Schlösser und Gärten weisen darauf hin, dass die Belohnung ausschließlich für Privatpersonen bestimmt ist und nicht für Amtsträger, zu deren Berufspflicht die Verfolgung strafbarer Handlungen gehört. Die Bewertung von Hinweisen erfolgt durch die Polizei. Der Rechtsweg ist ausgeschlossen. Hinweise nehmen die Ermittler der Kriminalpolizei unter der Telefonnummer 0781 21-2820 entgegen. Das Residenzschloss Rastatt gehört zu den herausragenden historischen Schlössern von Baden-Württemberg. Im späten 17. Jahrhundert als Residenz der badischen Markgrafen erbaut, ist es vom barocken Stil geprägt und zeugt von beeindruckender Pracht und Eleganz. Erst im vergangenen Jahr kam es zu einem Vandalismusvorfall im Schlossgarten der ehemaligen Residenz.




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