Aus dem Landratsamt Rastatt

Badisch-Elsässisches Biber-Gipfeltreffen – Agnès Blattner aus Fort Louis: „Sie fühlen sich wohl, hiwwe wie driwwe“

Badisch-Elsässisches Biber-Gipfeltreffen – Agnès Blattner aus Fort Louis: „Sie fühlen sich wohl, hiwwe wie driwwe“
Agnès Blattner und ihr Team, die Revierleiter Nico Jakob und Nobert Kelm sowie Biberberater Michael Hug. Foto: Landratsamt Rastatt

Rastatt, 18.04.2023, Bericht: ots Über eine europäische Biber-Initiative berichtet das Landratsamt Rastatt. Auf Einladung des Biberberaters Michael Hug, waren am 13. April acht seiner französischen Kollegen von der anderen Rheinseite ins Badische gekommen.

Bei dem Biber-Gipfeltreffen wurden die Erfahrungen im Umgang mit den pelzigen Europäern in Baden und im Elsass ausgetauscht. «Endlich haben wir auf der badischen Seite einen Biberfreund gefunden», wird Agnès Blattner in der Mitteilung des Landratsamtes zitiert. Die Französin engagiere sich bereits seit vielen Jahren im Elsass für den Biber. Von Fort Louis aus koordiniere sie die Erfassung und Dokumentation von Biberaktivitäten an den Rheinzuflüssen und seinen Altarmen. «Wir sind alle ‚bénévole‘, engagieren uns also freiwillig», betont die rüstige Rentnerin voller Stolz. «Endlich dürfen wir die Landschaft erleben, wo unser Bibernachwuchs hingewandert ist!» Bereits 1995 seien an der Moder wenige von der Rhone stammende Biber ausgesetzt worden. «Mittlerweile dürfte der elsässische Bestand auf mehrere hundert Individuen angewachsen sein», schätzt Agnès Blattner. Einigkeit habe in der Einschätzung bestanden, dass die elsässischen Biber über den Rhein ins Badische gefunden haben, seien doch in den Jahren 2015 und 2016 bei Hügelsheim in der Nähe der Staustufe die ersten Biber-Nagespuren entdeckt worden.

«Im Landkreis Rastatt leben aktuell etwa 20 Tiere», vermutet Michael Hug. «Und sie fühlen sich wohl, hiwwe wie driwwe», fügt Agnès Blattner schmunzelnd hinzu. Ganz entscheidend für diesen positiven Eindruck sei die Aussage der beiden Revierleiter Nico Jacob, Stadt Rastatt, und Nobert Kelm, Gemeinde Iffezheim: «Ökologie und Biodiversität haben bei uns einen sehr hohen Stellenwert. Der Biber gehört dazu und ist bei uns willkommen.»

 

Nach einer Stärkung mit badischen Brezeln und Bio-Äpfeln seien Biberreviere in Iffezheim/Wintersdorf, bei Hügelsheim und Lichtenau besucht worden. Dabei habe man ganz konkrete Fragestellungen besprochen: «Wie gehen wir mit benagten Bäumen um, die die Schutzfunktion von Hochwasserdämmen beinträchtigen oder in Straßennähe die Verkehrssicherheit gefährden?» Nennenswerte Konflikte mit dem Biber seien bisher auf beiden Seiten des Rheins zum Glück ausgeblieben.

«Entscheidend dafür ist eine konsequente Beobachtung und Dokumentation der Biber-Aktivitäten, eine vorbeugende Aufklärung und Information potentiell Betroffener», seien sich alle einig. Und auch der Gegenbesuch im Elsass sei schon in Planung.




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