Aus dem Rathaus Rastatt

Bundesverdienstkreuz für Jörg Overlack – „Auf das Tun kommt es an“

Bundesverdienstkreuz für Jörg Overlack – „Auf das Tun kommt es an“
Für sein herausragendes soziales Engagement erhielt Jörg Overlack das Bundesverdienstkreuz. Foto: Stadt Rastatt

Rastatt, 08.10.2021, Bericht: Rathaus All das Nachdenken, Diskutieren und Planen einer Sache führt zu nichts, wenn es nicht in eine Handlung umgesetzt wird. Kurz gesagt: «Auf das Tun kommt es an». Das ist einer der Leitsprüche des Holz-Unternehmers Jörg Overlack.

In der BadnerHalle zeichnete am Dienstagabend Peter Hauk, Landesminister für Ernährung, Ländlichen Raum und Verbraucherschutz, den Rastatter für sein langjähriges, unermüdliches soziales Engagement aus und überreichte ihm das Verdienstkreuz am Bande des Verdienstordens der Bundesrepublik Deutschland. «Die wahren Weltveränderer sind nicht die Politiker. Zu den wahren Weltveränderern zählen Sie», sagte Hauk in seiner Laudatio. Menschen wie Overlack hielten die Gesellschaft zusammen, machten Demokratie möglich und seien Vorbilder, so Hauk.

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Für sein herausragendes soziales Engagement zeichnete Minister Hauk den Rastatter Unternehmer Jörg Overlack mit dem Bundesverdienstkreuz aus. Foto: Stadt Rastatt

Seit über 25 Jahren engagiert sich Overlack ehrenamtlich für die Schulbildung von Kindern in Nepal. Nach einem anfänglich eigenständigen, privaten Engagement verfestigte Overlack im Jahr 2000 die finanzielle Unterstützung vor Ort durch die Zusammenarbeit mit dem gemeinnützigen Kiwanis-Club Baden-Baden/Rastatt und einer Patenschaft mit der August-Renner-Realschule. Dank Overlacks Initiative konnten nahezu 800 Mädchen und Jungen in Nepal die Privatschule «Morning Star Higher Secondary School» besuchen und diese erfolgreich beenden. «Mit Ihrem beispielhaften Schulprojekt für Kinder in Nepal setzten Sie vor knapp 30 Jahren einen Meilenstein in der Entwicklungspolitik dieses Binnenstaates im Himalaja», brachte es Oberbürgermeister Hans Jürgen Pütsch in seiner Ansprache auf den Punkt. Overlack und seine Stiftung setzen sich aber nicht nur für die Bildung nepalesischer Kinder ein, sondern sie investieren auch in die Weiterentwicklung der Schule und deren Infrastruktur vor Ort. «Damit sichern sie auch den folgenden Kinder-Generationen in Nepal die Chance auf Bildung und legen den Grundstein für einen Start in ein besseres Leben. Ein Leben ohne Armut und Hunger», so Pütsch.

Während sich andere darauf verließen, dass die Politik sich um Dinge wie die globale Bildung kümmere, packe Overlack selbst an und warte nicht darauf, bis etwa Zuständigkeiten geklärt seien, resümierte Minister Hauk Overlacks Handeln: «Sie haben Bildung klein gedacht und groß gemacht.»

Doch das Engagement des gebürtigen Gernsbachers beschränkt sich nicht nur auf die Bildungsarbeit in Nepal. Auch vor Ort in Rastatt ist Overlack ehrenamtlich aktiv. Seit mehr als zwei Jahrzehnten versucht er, die Lebensqualität von Menschen, die unheilbar krank sind, auf ihren letzten Wegen zu verbessern. Mit weiteren Ehrenamtlichen gründete er 2006 den Hospizdienst Rastatt e.V.. Dank des Wirkens Overlacks zählt der Verein inzwischen über 150 Mitglieder. «Es ist kein gewöhnliches Ehrenamt», so Hauk, «davor kann ich nur den Hut ziehen.» Dass sich die Hospizbewegung inzwischen etabliert habe, sei Pionieren wie Overlack zu verdanken, ergänzte der Minister. Zudem war Overlack Initiator der «Offenen Tür» an Heilig Abend.

Hinter dem Lebenswerk Overlacks stecken eine gewisse Haltung und bestimmte Werte, ließ Bert Overlack, einer der beiden Söhne des Geehrten, einen Blick hinter die Kulissen zu. So habe sein Vater stets nach seinen Überzeugungen gehandelt und dabei eine klare Linie verfolgt. Habe der Vater einmal eine Entscheidung getroffen, stand er dahinter. Problemen begegnete Jörg Overlack betrachtet aus der Distanz stets mit einem Lächeln. Seine Stärke gaben ihm seine Frau und auch die Familie, fasste Sohn Bert Overlack zusammen.

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Das Ehepaar Overlack, OB Pütsch und Minister Hauck. Foto: Stadt Rastatt

Auch der Geehrte selbst sprach am Schluss der Verleihung zu den zahlreich erschienen Gästen, zu denen die Familie, enge Freunde und Wegbegleiter sowie Kommunal-, Landes- und Bundespolitiker zählten. Seine Projekte erfüllten ihn mit Dankbarkeit und innerem Frieden und hätten sein Leben reicher gemacht, sagte Overlack. Wie sehr ihm insbesondere die Bildung der nepalesischen Kinder am Herzen liegt, konnten die geladenen Gäste spüren, als er voller Stolz von einem Mädchen erzählte, das neben einem Kuhstall geboren wurde, in ärmsten Verhältnissen aufwuchs und nun seinen Realschulabschluss mit der Note eins plus abgelegt hatte. Es ist ein Beleg dafür, dass Overlacks Leitspruch Gültigkeit hat: «Es genügt nicht alleine zu wollen, man muss es auch tun», wie er selbst sagte.


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