Aus dem Landratsamt Rastatt

Erster Landesbeamten Jörg Peter geht in Ruhestadt – Verabschiedung durch Rastatter Landrat Dusch

Erster Landesbeamten Jörg Peter geht in Ruhestadt – Verabschiedung durch Rastatter Landrat Dusch
Letztmals im Kreistag: Landrat Christian Dusch (rechts) verabschiedet den Ersten Landesbeamten Jörg Peter in den Ruhestand. Foto: Janina Fortenbache

Rastatt, 22.05.2025, Bericht: Landratsamt Der Erste Landesbeamte Jörg Peter geht nach 20 Jahren Tätigkeit im Landratsamt Rastatt in den Ruhestand.

Landrat Christian Dusch verabschiedete seinen Stellvertreter in der Sitzung des Kreistags am 20. Mai 2025 und dankte ihm für die Unterstützung, als er seine Stelle als Landrat angetreten hatte. «Unter dem Strich bleibt mir, mich bei Ihnen zu bedanken für Ihre Loyalität, Ihren Einsatz in zuweilen sehr schwierigen Zeiten, Ihre Verlässlichkeit, Ihre hohe Identifikation mit Ihrer Arbeit und dem Landratsamt und für Ihr kommunales Engagement», erklärte der Landrat.

Seit 20 Jahren war Jörg Peter Erster Landesbeamter im Landratsamt. Zuvor hatte er sich auf seine berufliche Laufbahn vorbereitet. Zunächst mit dem Studium der Rechtswissenschaft an der Universität Freiburg, der Promotion im Jahr 1990, dem Rechtsreferendariat in Freiburg, wo er schließlich sein zweites juristisches Staatsexamen ablegte. Peter war Referent im Wirtschaftsministerium Baden-Württemberg, Richter am Verwaltungsgericht Karlsruhe, besuchten die Führungsakademie Baden-Württemberg in Karlsruhe, übernahm Sonderaufgaben im Wirtschaftsministerium Baden-Württemberg, war stellvertretender Leiter des Personal- und Rechtsreferats im Staatsministerium Baden-Württemberg und wurde zum Leiter des Referats «Medienpolitik» im Staatsministerium ernannt.

 

Im Jahr 2005 schließlich kam Peter ins Landratsamt nach Rastatt und übernahm die Aufgabe als Erster Landesbeamter. In dieser Eigenschaft verantwortete er das Handeln des Landratsamts als staatliche untere Verwaltungsbehörde. Er begleitete große Genehmigungsverfahren und gliederte die Sonderbehörden in das Gefüge des Landratsamts ein, was eine Folge der Kreisreform des Landes war. «Wie wir heute wissen, war es ein regelrechter Kraftakt, die ehedem selbstständigen und selbstbewussten Behörden unter dem gemeinsamen Dach eines Landratsamts zu vereinen», so Landrat Dusch.

In den Jahren 2015 und 2016 oblag dem Ersten Landesbeamten das Krisenmanagement angesichts des massiven Zustroms von Flüchtlingen aus Kriegsgebieten in Syrien, Afghanistan, Libyen und Irak. «Hier waren schnelle, teilweise unkonventionelle Entscheidungen zu treffen», fügte der Landrat hinzu. Eine noch größere Krise hatte Dr. Peter weitgehend in eigener Verantwortung zu bewältigen: Die Corona-Pandemie. Über viele Monate hinweg herrschte Ausnahmezustand im Land und in den Behörden. «Auch durch diese Krise leiteten Sie den Dampfer ,Landratsamt’ mit ruhiger Hand, juristisch versiert, sachlich fundiert und lösungsorientiert. Sie waren in unsicheren und bewegten Zeiten eine Konstante, ein mit dem Landkreis loyaler Mitstreiter und ein Profi in der Verwaltung. Dafür danke ich Ihnen im Namen des Kreistags herzlich», so der Landrat. Landrat Dusch erwähnte auch, dass unterschiedliche Ansichten zur Führung des Abfallwirtschaftsbetriebs zu Auseinandersetzungen geführt hatten, bei denen aber letztlich eine gerichtliche Urteilfindung vermieden werden konnte. Wörtlich erklärte der Landrat: «Solche Vorgänge sind im beruflichen Miteinander nicht immer vermeidbar. Wenn am Ende der Wille steht, trotz allem wieder in eine gemeinsam versöhnte Zukunft zu blicken, dann hat die Professionalität gesiegt, die unsere Bürgerinnen und Bürger zu Recht von uns erwarten.»

Zu seinem Abschied erklärte Jörg Peter: «Nach 40 Jahren im öffentlichen Dienst, davon 20 Jahre im Landratsamt Rastatt, möchte ich allen danke sagen, insbesondere den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern des Hauses, ohne die meine Arbeit nicht erfolgreich gewesen wäre. Ich freue mich auf mehr Zeit für meine Familie, meine Ehrenämter und Hobbies sowie neue berufliche Herausforderungen in der Selbstständigkeit.»

Jörg Peter, der nach längerem Urlaub offiziell zum 30. September 2025 in den Ruhestand gehen wird, ist in seiner Heimatgemeinde Oppenau Gemeinderat und stellvertretender Bürgermeister sowie Vorsitzender des CDU-Gemeindeverbands. Außerdem gehört er der evangelischen Bezirkssynode an. Er wird künftig als Rechtsanwalt tätig sein. Am Dienstag, 27. Mai 2025, wird er mit dem Ausschuss für soziale Angelegenheiten letztmals ein Gremium des Kreistags leiten.




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